MRT-Untersuchung
Letzte Änderung: 13.09.2016Das Wichtigste in Kürze
Die Magnetresonanztomographie (MRT) wird häufig auch als Kernspintomographie bezeichnet. Sie ist eine Untersuchung, bei der scheibenförmige Bilder von Ihrer Hand gemacht werden. Die Untersuchung beruht auf Magnetismus.
Eine MRT-Untersuchung der Hand wird bei verschiedenen Fragestellungen und Krankheiten durchgeführt. Die Untersuchung ermöglicht es dem Arzt, das Aussehen der Weichgewebe im Bereich der Hand zu beurteilen. Zu den Weichgeweben gehören zum Beispiel die Muskeln und die Bänder an der Hand.
Was ist eine MRT-Untersuchung und wozu wird sie gemacht?
Prinzip und Nutzen der MRT-Untersuchung
Die Magnetresonanztomographie ist eine Untersuchung, bei der Bilder von Ihrem Körperinneren gemacht werden. Der Name kommt davon, dass die Untersuchung auf Magnetismus basiert. Ein anderer Begriff für diese Untersuchung ist „Kernspintomographie“.
Technik der MRT-Untersuchung
Die physikalischen Grundlagen einer MRT-Untersuchung sind sehr kompliziert. Im Folgenden soll Ihnen eine stark vereinfachte Erklärung helfen, eine ungefähre Vorstellung zu haben, wie eine MRT-Untersuchung funktioniert.
Bei einer MRT-Untersuchung spielt der Einfluss von Magnetfeldern auf Atome eine Rolle. Atome sind die winzigen Teilchen, aus denen alle Stoffe aufgebaut sind. Sie haben in ihrem Inneren einen Kern. Viele Atomkerne in einem Gewebe haben einen Drehimpuls, den sogenannten Kernspin. Die Drehung erfolgt um eine Achse.
Wenn der menschliche Körper in ein starkes Magnetfeld gebracht wird, richten sich diese Dreh-Achsen im Magnetfeld aus. Sie können sich diese Achsen so ähnlich wie Kompassnadeln vorstellen, die dann alle in die Richtung des Magnetfelds zeigen.
So ein starkes Magnetfeld gibt es zum Beispiel im MRT-Gerät. Im Inneren der Röhre ist es besonders gleichmäßig angeordnet. Das Magnetfeld ist im MRT-Gerät immer vorhanden, egal, ob die Untersuchung gerade stattfindet oder nicht.
Die Stärke eines Magnetfelds wird in der physikalischen Einheit Tesla angegeben. Allgemein gilt: Je stärker das Magnetfeld im MRT-Gerät, umso feiner aufgelöst sind die Bilder.
Wenn Sie in der MRT-Röhre liegen und die Untersuchung beginnt, werden zusätzliche Magnetfelder angeschaltet. Man kann das Anschalten dieser Magnetfelder als Klopfgeräusche, als Brummen oder als Zirpen hören.
Das Magnetfeld in der Röhre ist die ganze Zeit angeschaltet. Die Drehimpulse der Atomkerne (Kernspins) richten sich zunächst an diesem Magnetfeld aus. Durch das zusätzliche Magnetfeld verändern die Achsen der Kernspins ihre Lage. Sie kippen in Richtung des neu angeschalteten Magnetfelds. Dann wird das zusätzliche Magnetfeld wieder abgeschaltet. Daraufhin kippen die Kernspins wieder zurück in ihre ursprüngliche Lage. Bei diesem Zurückkippen wird Energie umgewandelt. Diese Energie wird in einer Mess-Spule gemessen. Der Röntgenarzt spricht bei der gemessenen Energie von „Signalen“, die die Atomkerne aussenden.
Diese Signale werden rund um Ihren Körper herum aufgezeichnet. Sie werden an einen Computer übertragen. Er rechnet dann aus den Messwerten aus, wo im Körper wie viele Signale ausgesendet wurden. Daraus berechnet der Computer die Bilder. Jedes Gewebe sendet unterschiedlich starke Signale aus – deshalb können am Ende die Gewebe im Bild voneinander unterschieden werden. Die Aufnahmen werden Stück für Stück gemacht – am Ende entstehen scheibenförmige Bilder von der Hand.
Es gibt bei der MRT-Untersuchung verschiedene Techniken, wie die Atomkerne dazu angeregt werden, Signale auszusenden. Durch diese verschiedenen Techniken entstehen verschieden aussehende Bilder. Bei manchen Techniken sind bestimmte Gewebe besonders gut zu sehen, bei anderen sind sie kaum zu sehen. Der Röntgenarzt nennt diese verschiedenen Aufnahmetechniken auch „Wichtungen“. Diese Wichtungen haben zum Beispiel Namen wie „T1“, „T2“ oder „Spin Echo“.
Um eine gute Übersicht über die Hand zu bekommen, wird die Hand auf den MRT-Aufnahmen in scheibenförmige Bilder geschnitten. Sie können sich das so ähnlich vorstellen, wie wenn man eine Salami in Scheiben schneidet.
Auf den MRT-Bildern schaut der Arzt Scheibe für Scheibe in Ihre Hand hinein. Dadurch kann der Arzt die Form, die Lage, die Größe und die Beschaffenheit der verschiedenen Gewebe in der Hand beurteilen. Er kann nach Verletzungen suchen oder die Entwicklung einer Krankheit beurteilen, zum Beispiel im Rahmen einer Behandlung.
Ansichten von der Hand
Damit sich der Arzt ein genaues Bild von Ihrem Körper machen kann, wählt er verschiedene Betrachtungsweisen. Dadurch kann der Arzt sich die Hand aus verschiedenen Richtungen anschauen. Der Arzt verwendet folgende Fachbegriffe, um diese Richtungen zu beschreiben:
- Axial heißt, dass der Arzt sich die Hand von den Fingerspitzen aus ansieht.
- Coronar heißt, dass der Arzt sich die Hand von der Handfläche aus ansieht.
- Sagittal heißt, dass der Arzt sich die Hand von der Handkante anschaut.
Warum wurde eine MRT-Untersuchung von der Hand gemacht?
Der behandelnde Arzt möchte mit Hilfe der MRT die Hand untersuchen. Möglicherweise haben Sie dort Beschwerden, es ist eine Krankheit bekannt oder eine Operation wurde durchgeführt.
Eine MRT-Untersuchung wird häufig angewendet, wenn der Arzt Veränderungen an den Weichgeweben an der Hand vermutet.
Was kann der Arzt in den Aufnahmen sehen?
Bei einer MRT-Untersuchung können vor allem die Weichgewebe gut untersucht werden. An der Hand sind das unter anderem:
- Muskeln
- Sehnen
- Bänder
- Schleimbeutel
- Fettgewebe
- Blutgefäße und
- Nerven
Die Ärzte setzen die MRT-Untersuchung vor allem ein, wenn sie aussagekräftige Bilder über diese Gewebe haben möchten. Sie können zum Beispiel sehen, ob die Muskeln und Sehnen an der Hand verletzt sind oder verschleißbedingte Veränderungen aufweisen.
Auch Flüssigkeitseinlagerungen können in der Untersuchung gut zu sehen sein. Die Ärzte sehen zum Beispiel, wenn sich bei einer Entzündung Flüssigkeit in einem Gelenk an der Hand oder in den Schleimbeuteln ansammelt. Auch sehr kleine Knochenbrüche können manchmal in der MRT-Untersuchung besser zu sehen sein als in einer Röntgen-Untersuchung.
Der Körper wird bei einer MRT-Untersuchung nicht durch Strahlen belastet. Daher ist die Untersuchung auch für Patienten geeignet, die möglichst keiner Strahlung ausgesetzt werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel Kinder, Jugendliche und Schwangere.
Kontrastmittel
Bei einer MRT-Untersuchung von der Hand kommt selten Kontrastmittel zum Einsatz. Kontrastmittel ist eine Flüssigkeit. Kontrastmittel kann in ein Blutgefäß gespritzt werden. Kontrastmittel hilft dabei, dass sich die einzelnen Gewebe in der MRT-Untersuchung deutlicher voneinander abheben. Dadurch sind diese Gewebe im Bild besser zu erkennen und können eindeutiger untersucht werden.
Außerdem kann man mit Hilfe von Kontrastmittel die Durchblutung von Gewebe untersuchen. Wenn Gewebe stark durchblutet wird, dann gelangt dort mehr Kontrastmittel hin. Diese Bereiche sind dann heller. Die Verteilung des Kontrastmittels im Gewebe kann für den Arzt ein Hinweis auf krankhafte Veränderungen sein. Manchmal sind krankhafte Veränderungen sogar erst nach der Gabe von Kontrastmittel zu erkennen.
Für MRT-Untersuchungen wird in der Regel ein Kontrastmittel mit dem Namen Gadolinium verwendet. Das Kontrastmittel kann über ein Blutgefäß oder direkt in ein Gelenk der Hand gespritzt werden. Da Gadolinum die Funktion der Nieren beeinflussen kann, muss zuvor mit einer Blutuntersuchung kontrolliert werden, ob die Nieren normal arbeiten.
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