Ergometrie im Überblick
Letzte Änderung: 25.11.2015Das Wichtigste in Kürze
Bei einer Ergometrie misst der Arzt die Herz-Ströme bei einer körperlichen Belastung. Man nennt die Ergometrie auch Belastungs-EKG. Die Herz-Ströme sind elektrische Ströme, die im Herzen fließen. Sie sorgen dafür, dass das Herz schlägt.
Man unterscheidet im Herzen vier verschiedene Höhlen, nämlich zwei Herzvorhöfe und zwei Herzkammern. Damit das Herz Blut pumpen kann, müssen sich die Herzvorhöfe und die Herzkammern abwechselnd zusammenziehen und wieder entspannen. Diese Bewegungen werden durch die Herz-Ströme ausgelöst. Bei einem EKG misst der Arzt die Herz-Ströme. Dabei entstehen typische Kurven. Aus den Kurven kann der Arzt ablesen, wie sich die Herz-Ströme ausbreiten und wie sie zurückgehen.
Bei körperlicher Belastung benötigt das Herz mehr Sauerstoff. Der Sauerstoff gelangt über die Herz-Kranzgefäße in das Herz. Der Arzt kann bei einer Ergometrie feststellen, ob das Herz bei einer körperlichen Belastung genügend Sauerstoff bekommt. Außerdem kann der Arzt zum Beispiel sehen, wie schnell das Herz schlägt, ob das Herz regelmäßig schlägt und wie der Blutdruck ist. Dadurch kann der Arzt bestimmte Erkrankungen oder Veränderungen des Herzens erkennen.
Was ist eine Ergometrie und wozu wird sie gemacht?
Eine Ergometrie ist eine besondere EKG-Untersuchung. Man nennt die Ergometrie auch Belastungs-EKG. Die Abkürzung EKG steht Elektro-Kardiografie.
Bei einer EKG-Untersuchung misst der Arzt die Herz-Ströme. Die Herz-Ströme sind elektrische Ströme, die im Herzen fließen. Sie sorgen dafür, dass das Herz schlägt. Bei einer Ergometrie misst der Arzt die Herz-Ströme bei einer körperlichen Belastung.
Das Herz ist ein Muskel. Es pumpt mit jedem Herzschlag Blut durch den Körper. Innen ist das Herz hohl. Man unterscheidet im Herzen vier verschiedene Höhlen: zwei Herzvorhöfe und zwei Herzkammern. Es liegen je ein Herzvorhof und eine Herzkammer rechts im Herz und ein Herzvorhof und eine Herzkammer links im Herz.
Damit das Herz Blut pumpen kann, müssen sich die Herzvorhöfe und die Herzkammern abwechselnd zusammenziehen und wieder entspannen. Die Herz-Ströme sorgen dafür, dass sich die Herzvorhöfe und die Herzkammern so aufeinander abgestimmt bewegen.
Wie fließen die Herz-Ströme durch das Herz?
Normalerweise entstehen die Herz-Ströme an einer Stelle im rechten Herzvorhof. Diese Stelle heißt Sinusknoten.
Von den Herzvorhöfen aus müssen sich die Herz-Ströme nun auf die Herzkammern ausbreiten. Herzvorhöfe und Herzkammern sind aber durch Bindegewebe voneinander getrennt. Die Ströme können nur an einer ganz bestimmten Stelle durch das Bindegewebe vom Herzvorhof in die Herzkammer fließen. Diese Stelle ist wie ein Bündel aus mehreren dünnen Stromkabeln. Die Stromkabel verzweigen sich in kleinere Stromkabel für die Herzkammern.
Normalerweise fließen die Herz-Ströme immer auf dem gleichen Weg durch das Herz. Dadurch kann das Herz das Blut bestmöglich pumpen.
Ein Herz-Strom berührt für kurze Zeit die Herzmuskel-Zellen. Der Herz-Strom ändert dann für kurze Zeit die elektrischen Eigenschaften der Herzmuskel-Zellen. Dadurch zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt das Blut. Dann entspannen sich die Herzmuskel-Zellen. Dabei werden die elektrischen Eigenschaften der Zellen wieder so wie vor dem Herz-Strom. Man sagt auch, die Herz-Ströme bilden sich zurück.
Bei einem EKG misst der Arzt die Herz-Ströme an verschiedenen Stellen des Körpers. Dabei entstehen typische Kurven. Aus den Kurven kann der Arzt ablesen, ob sich die Herz-Ströme normal ausbreiten und zurückbilden.
Bei körperlicher Belastung muss das Herz mehr Blut pumpen. Dabei benötigt das Herz mehr Sauerstoff. Der Sauerstoff gelangt über die Herz-Kranzgefäße in das Herz. Die Herz-Kranzgefäße sind Blutgefäße des Herzens. Sie verlaufen um das Herz herum.
Der Arzt kann bei einem Belastungs-EKG feststellen, ob das Herz bei einer körperlichen Belastung genügend Sauerstoff über die Herz-Kranzgefäße bekommt. Außerdem kann der Arzt zum Beispiel sehen, wie schnell das Herz schlägt, ob das Herz regelmäßig schlägt und wie der Blutdruck ist. Dadurch kann der Arzt bestimmte Erkrankungen oder Veränderungen des Herzens erkennen.
Wie wird eine Ergometrie durchgeführt?
Bei einem Herzschlag ändert sich die elektrische Ladung in den Herzmuskel-Zellen. Der Arzt kann diese elektrischen Veränderungen am Herzen messen. Dazu setzt er Messfühler auf die Körper-Oberfläche. Die Messfühler heißen Elektroden. Der Arzt kann unterschiedlich viele Elektroden verwenden.
In der Regel bringt der Arzt zehn Elektroden nach einem festgelegten Muster an den Armen, an den Beinen und am Brustkorb an. Kabel verbinden die Elektroden mit dem EKG-Gerät. Das EKG-Gerät zeichnet die Herz-Ströme dann als Kurven auf. Diese Kurven sieht man auf einem Bildschirm.
Wie misst das EKG-Gerät?
Das EKG-Gerät vergleicht jeweils die Messwerte an zwei oder drei Elektroden miteinander. Je nachdem, welche Elektroden das Gerät miteinander vergleicht, entstehen verschiedene Kurven. Meist gibt es zwölf verschiedene Kurven. Man nennt die Kurven auch Ableitungen. Jede Kurve hat einen eigenen Namen. Die Namen sind zum Beispiel die römischen Zahlen I, II und III. Außerdem gibt es Kurven namens V1, V2, V3, V4, V5 und V6. Es gibt noch weitere Kurven, aber die eben genannten sind die häufigsten.
Die Kurven zeigen die Herz-Ströme von verschiedenen Richtungen. Der Arzt sieht sich alle Kurven genau an und vergleicht sie miteinander. Dadurch kann er die Herz-Ströme an verschiedenen Stellen im Herzen bewerten. Wenn der Arzt die Kurven vergleicht, dann kann er zum Beispiel den Ort einer Veränderung am Herzen zuordnen. Er kann dann zum Beispiel sagen, ob eine Veränderung am Herzen vorn, hinten oder seitlich liegt.
Was für Abschnitte gibt es in einer EKG-Kurve?
Jede EKG-Kurve besteht aus Wellen und Zacken. Manche Wellen und Zacken zeigen dabei nach oben. Andere Wellen und Zacken zeigen nach unten. Zwischen den Wellen und Zacken gibt es auch gerade Abschnitte.
Die Wellen und Zacken benennt der Arzt mit den Buchstaben P, Q, R, S und T. Mit Hilfe dieser Buchstaben kann der Arzt die einzelnen Abschnitte der Kurven gut beschreiben. Der Arzt kann zum Beispiel sehen, wie hoch die Wellen und Zacken sind. Außerdem kann er die Abstände zwischen den Wellen und Zacken messen.
Die Wellen und Zacken zeigen, wie sich die Herz-Ströme von verschiedenen Richtungen aus gesehen im Herzen ausbreiten. Der Arzt kann so feststellen, wo eine Veränderung liegt. Eine Veränderung kann zum Beispiel in den Herzvorhöfen oder in den Herzkammern liegen.
Außer den Herz-Strömen misst der Arzt während der Untersuchung auch den Blutdruck. Manchmal misst der Arzt darüber hinaus auch noch andere Werte. Er kann zum Beispiel die Lungen-Funktion messen oder bestimmte Blut-Werte.
Während der Untersuchung muss der Patient sich körperlich anstrengen. Meist muss der Patient dazu Fahrrad fahren oder auf einem Laufband laufen. Dabei steigert der Arzt nach und nach die Belastung. Das ist in etwa so, als würde man einen immer steileren Berg hochfahren oder hochlaufen.
Der Arzt entscheidet anhand bestimmter Kriterien, wann er die Untersuchung beenden kann. Der Arzt beendet die Untersuchung, wenn eine bestimmte Anzahl an Herz-Schlägen pro Minute erreicht ist. Manchmal muss die Untersuchung abgebrochen werden. Das passiert zum Beispiel, wenn der Patient sehr erschöpft ist. In der Regel dauert die Untersuchung etwa 10 bis 15 Minuten.
Warum wurde eine Ergometrie gemacht?
Es gibt bestimmte Beschwerden oder Untersuchungs-Ergebnisse, bei denen der Arzt eine verminderte Durchblutung des Herzens vermutet. Der Arzt kann dann mit einer Ergometrie feststellen, ob das Herz ausreichend durchblutet ist. Der Arzt kann außerdem mit einer Ergometrie die Durchblutung des Herzens nach einer Operation oder einer Behandlung kontrollieren.
Die Ergometrie kann dem Arzt auch Hinweise für andere Erkrankungen oder Veränderungen am Herzen liefern. Insgesamt kann der Arzt mit einer Ergometrie auch feststellen, wie belastbar ein Patient ist. Das macht man zum Beispiel vor manchen Operationen oder bei bestimmten Herz-Erkrankungen.
Was kann der Arzt in der Untersuchung sehen?
Bei einer Ergometrie kann der Arzt sehen, ob sich die Herz-Ströme in den Herzvorhöfen und in den Herzkammern bei körperlicher Belastung normal ausbreiten und zurückbilden. Außerdem sieht der Arzt, wie sich der Blutdruck und die Anzahl der Herz-Schläge bei Belastung verändern.
Der Arzt kann in einer Ergometrie verschiedene Dinge erkennen, zum Beispiel
- ob das Herz bei körperlicher Belastung ausreichend durchblutet ist,
- ob das Herz bei körperlicher Belastung regelmäßig oder unregelmäßig schlägt,
- ob die Anzahl der Herz-Schläge bei körperlicher Belastung normal ansteigt,
- ob der Blutdruck bei körperlicher Belastung normal ansteigt,
- ob die Herz-Ströme an der typischen Stelle entstehen oder
- ob die Herz-Ströme normal von den Herzvorhöfen in die Herzkammern fließen.
Außerdem achtet der Arzt auch darauf, ob der Patient bei der Untersuchung Beschwerden hat. Zum Beispiel können Brustschmerzen ein Hinweis dafür sein, dass das Herz vermindert durchblutet ist.
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