Ein Beispielbefund und dessen Übersetzung
Letzte Änderung: 04.05.2015So könnte der Befund nach einer Szintigrafie von einer gesunden Schilddrüse aussehen:
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Der Aufbau eines Szintigrafie-Befundes
Ein Szintigrafie-Befund ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut. Dazu gehören:
- Die Patientendaten – Um den Szintigrafie-Befund später eindeutig einem Patienten zuordnen zu können, werden der Name des Patienten und meistens auch das Geburtsdatum und die Anschrift angegeben.
- Die Indikation – Hier wird erklärt, warum die Untersuchung durchgeführt werden soll. Häufig findet man in diesem Abschnitt auch Informationen über die Krankengeschichte des Patienten.
- Der Befund – In diesem Abschnitt berichtet der Arzt darüber, was auf den Szintigrafie-Bildern zu sehen ist. Häufig findet hier noch keine Beurteilung des Gesehenen statt, sondern lediglich die Beschreibung.
- Die Beurteilung – Sie ist für den behandelnden Arzt der wichtigste Teil des Befundes. In der Beurteilung interpretiert der Arzt das auf den Szintigrafie-Bildern Gesehene und stellt eventuell eine Diagnose.
Originalbefund
Übersetzung
Sehr geehrte Frau Kollegin,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihres Patienten Marius Müller, geb. 04.11.1969.
Schilddrüsenszintigrafie
Szintigrafie der Schilddrüse
Der Arzt hat die Schilddrüse mit einer Szintigrafie untersucht. Bei einer Szintigrafie entstehen Bilder von der Schilddrüse. Auf den Bildern kann der Arzt beurteilen, wie die Schilddrüse arbeitet.
Die Untersuchung erfolgte nach i.v. Applikation von 70 MBq 99mTc-Pertechnetat.
Der Arzt nennt hier Informationen zur Untersuchungs-Technik. Der Arzt hat ein Medikament in eine Vene gespritzt. Eine Vene ist ein Blutgefäß. Dieses Blutgefäß leitet Sauerstoff-armes Blut zum Herzen.
- Die Abkürzung i.v. steht für intravenös.
Für die Untersuchung hat der Arzt ein besonderes Medikament gespritzt, das schwach strahlt. Man gibt in Mega-Becquerel an, wie stark das Medikament strahlt.
Indikation
V.a. Autonomie bei latenter Hyperthyreose.
Warum die Untersuchung durchgeführt werden musste
Die Patientin hat eine Schilddrüsen-Überfunktion. Die Schilddrüsen-Überfunktion macht keine oder nur sehr wenig Beschwerden. Der Arzt vermutet, dass die Ursache für die Schilddrüsen-Überfunktion Bereiche in der Schilddrüse sind, die nicht mehr genug auf Botenstoffe aus dem Gehirn reagieren. Die Botenstoffe aus dem Gehirn steuern die Funktion der Schilddrüse.
- V.a. ist die Abkürzung für “Verdacht auf”.
Befund
Darstellung einer orthotop gelegenen, normal großen Schilddrüse mit homogenem Speichermuster.
Was man auf den Bildern sieht:
Die Schilddrüse liegt an ihrer normalen Stelle im Körper. Sie ist normal groß. Die Schilddrüse nimmt das Medikament gleichmäßig auf.
Kein Nachweis einer umschriebenen Aktivitätsmehrbelegung.
Es gibt keine abgegrenzten Stellen, an denen die Schilddrüse das Medikament vermehrt aufnimmt.
Der Technetium-Uptake liegt bei 1,2 %.
Die Schilddrüse hat 1,2 Prozent von dem schwach strahlenden Medikament aufgenommen.
Keine retrosternalen Schilddrüsenanteile.
Es gibt keine Teile der Schilddrüse, die hinter dem Brustbein liegen. Das Brustbein ist ein platter Knochen. Es liegt vorn in der Mitte des Brustkorbs.
Beurteilung
Orthotope, normal große SD ohne Hinweis auf fokale oder disseminierte Autonomie.
Was das auf den Bildern Gesehene bedeutet:
Die Schilddrüse liegt an ihrer normalen Stelle im Körper. Die Schilddrüse ist normal groß. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass abgegrenzte Bereiche oder über die gesamte Schilddrüse verteilte Bereiche zu wenig auf die Botenstoffe aus dem Gehirn reagieren.
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