Ein Beispielbefund und dessen Übersetzung

Letzte Änderung: 08.12.2015

So könnte der Bericht nach einer Szintigrafie-Untersuchung von einem gesunden Skelett aussehen:

Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die unterstrichenen Text-Abschnitte. So können Sie hervorheben, welche Erklärung zu welchem Fachbegriff gehört.

Der Aufbau eines Szintigrafie-Berichts

Ein Szintigrafie-Bericht ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut. Dazu gehören:

  • Die Patientendaten – Um den Szintigrafie-Bericht später eindeutig einem Patienten zuordnen zu können, werden der Name des Patienten und meistens auch das Geburtsdatum und die Anschrift angegeben.
  • Die Indikation – Hier wird erklärt, warum die Untersuchung durchgeführt werden soll. Häufig findet man in diesem Abschnitt auch Informationen über die Krankengeschichte des Patienten.
  • Die Technik – Dieser Abschnitt liefert Informationen zu dem genauen Vorgehen bei der Untersuchung und zu den Aufnahme-Techniken. Das ist zum Beispiel wichtig, um die Bilder gut auswerten zu können.
  • Der Befund – In diesem Abschnitt berichtet der Arzt darüber, was auf den Szintigrafie-Bildern zu sehen ist. Häufig beurteilt der Arzt hier das Gesehene noch nicht. Er beschreibt nur die Ergebnisse.
  • Die Beurteilung – Sie ist für den behandelnden Arzt der wichtigste Teil des Berichts. In der Beurteilung bewertet der Arzt das auf den Szintigrafie-Bildern Gesehene und nennt eventuell eine Erkrankung.

Originalbefund

Übersetzung

Sehr geehrte Frau Kollegin,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihrer Patientin Marianne Müller, geb. 17.04.1949.

Ganzkörper-Knochenszintigrafie

Szintigrafie-Untersuchung der Knochen im gesamten Körper

Indikation

Warum die Untersuchung durchgeführt werden musste:

Frage nach ossärer Metastasierung bei Mamma-Ca? Knochenszintigramm erbeten.

Die Patientin hat Brustkrebs. Der Arzt möchte herausfinden, ob sich Krebszellen aus der Brust in die Knochen abgesiedelt haben.

Deswegen soll die Szintigrafie-Untersuchung der Knochen durchgeführt werden.

Z.n. Hüft-TEP links 03/2010.

In der Vergangenheit ist das linke Hüftgelenk der Patientin komplett gegen ein künstliches Hüftgelenk ausgetauscht worden. Die Operation war im März 2010.

Technik

Untersuchungstechnik

Ganzkörper-Knochenszintigrafie mit 710 MBq Tc-99m-MDP.

Der Arzt hat Bilder von den Knochen im gesamten Körper angefertigt. Für die Untersuchung hat der Arzt ein besonderes Medikament gespritzt, das schwach strahlt. Die Einheit Mega-Becquerel gibt an, wie stark das Medikament strahlt.

Die Aufnahmen wurden 2 Stunden post injectionem von ventral und dorsal sowie in SPECT-Technik angefertigt.

Der Arzt hat die Szintigrafie-Aufnahmen 2 Stunden nach der Spritze begonnen. Der Arzt hat Bilder von vorn und von hinten aufgenommen. Manche Bilder hat der Arzt mit einer besonderen Technik aufgenommen. Dabei hat sich die Kamera um die Patientin gedreht.

Befund

Was man auf den Bildern sieht:

Nach Applikation der Aktivität zeigen die Ganzkörperaufnahmen eine homogene Nuklidbelegung im Bereich der Schädelkalotte.

Nachdem der Arzt das Medikament in die Blutgefäße gespritzt hat, sind auf den Szintigrafie-Bildern die Knochen im gesamten Körper zu sehen. Das Medikament hat sich gleichmäßig im Schädel-Knochen verteilt.

Unauffällige Verhältnisse in beiden Schultergelenken.

Die beiden Schulter-Gelenke sehen auf den Bildern normal aus.

Homogene Speicherung im Bereich der Rippen.

Auch in den Rippen hat sich das Medikament gleichmäßig verteilt.

WS und Becken unauffällig.

Die Wirbelsäule und die Knochen am Becken sehen auf den Bildern normal aus.

Normale Akkumulation des Tracers entlang der langen Röhrenknochen der unteren und oberen Extremitäten.

In den langen Knochen an den Armen und Beinen hat sich das Medikament normal angesammelt. Diese Knochen sind wie eine Röhre geformt.

Unauffällige Darstellung des rechten Hüftgelenks.

Das rechte Hüftgelenk sieht auf den Bildern normal aus.

Normale Anreicherung des Isotopes entlang der künstlichen Elemente der Hüftendoprothese links.

Auf der linken Seite hat sich das schwach strahlende Medikament um die einzelnen Teile des künstlichen Hüftgelenks herum normal angesammelt. Im künstlichen Hüftgelenk selbst sammelt sich das Medikament nicht an.

Füße und Kniegelenke regelrecht.

Die Füße und die beiden Kniegelenke sehen auf den Bildern normal aus.

Beurteilung

Was das auf den Bildern Gesehene bedeutet:

Unauffällige Darstellung der Hüftendoprothese links.

Das künstliche Hüftgelenk auf der linken Seite sieht auf den Bildern normal aus.

Skelettszintigrafisch kein Nachweis metastasentypischer Knochenumbauprozesse.

Bei der Patientin gibt es auf den Szintigrafie-Bildern der Knochen keine Anzeichen für Veränderungen am Knochen, die den Arzt an abgesiedelte Krebszellen in den Knochen denken lassen.

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