Sonografie im Überblick
Letzte Änderung: 04.05.2015Das Wichtigste in Kürze
Bei der Sonografie wird die Schilddrüse mittels Ultraschall-Wellen dargestellt. Man nennt die Sonografie deshalb auch Ultraschall-Untersuchung. Die Untersuchung beruht auf der Aussendung und Rücksendung von Schwingungen. Diese Schwingungen, also die Ultraschall-Wellen, werden dabei von einem Sender gebildet und ausgesendet. Anschließend werden die Schwingungen von den Geweben im Körper zurückgeworfen. Der Anteil der zurückgeworfenen Schwingungen hängt davon ab, wie das untersuchte Gewebe aufgebaut ist.
Bei der Sonografie werden keine schädlichen Strahlen verwendet und die Untersuchung verursacht normalerweise keine Schmerzen.
An der Schilddrüse wird die Sonografie eingesetzt, um nach Erkrankungen oder Veränderungen an der Schilddrüse zu suchen. Der Arzt schaut sich dabei die Schilddrüse aus verschiedenen Richtungen an. Er kann sich zum Beispiel die Lage, die Form und die Größe der Schilddrüse sowie den Aufbau des Schilddrüsen-Gewebes ansehen.
Was ist eine Sonografie und wozu wird sie gemacht?
Prinzip und Nutzen der Sonografie
Die Sonografie ist eine Untersuchungs-Methode. Sie ermöglicht es, Bilder vom Körperinneren zu machen. Dafür werden Ultraschall-Wellen benötigt. Die Entdeckung des Ultraschalls geht auf Beobachtungen an Fledermäusen zurück. Fledermäuse senden während ihres Fluges Ultraschall-Wellen aus, die von Hindernissen in der Umgebung zurückgeworfen werden. Diese zurückgeworfenen Wellen empfängt die Fledermaus mit Hilfe ihrer Ohren. Auf diese Weise kann sie sich während des Fluges in ihrer Umgebung orientieren.
Was sind Ultraschallwellen und wie werden sie erzeugt?
Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, dann entstehen Wellen, die sich weiter ausbreiten. Ähnlich wie diese Wasser-Wellen kann man sich auch Schall-Wellen vorstellen. Schall-Wellen sind mechanische Schwingungen, die sich im Raum ausbreiten.
Schall-Wellen breiten sich längs im Raum aus. Sie sind gekennzeichnet durch eine bestimmte Anzahl an Schwingungen pro Sekunde. Dies bezeichnet man auch als Frequenz. Die Frequenz beschreibt also, wie schnell die einzelnen Wellen aufeinander folgen. Eine andere kennzeichnende Größe ist die Amplitude. Diese beschreibt die Höhe des “Wellenberges” und sagt aus, welchen Druck die Welle in der Umgebung erzeugt.
Ultraschall-Wellen sind Schall-Wellen, die so schnell aufeinanderfolgen, dass sie für den Menschen nicht hörbar sind. Die Ausbreitungs-Geschwindigkeit der Ultraschall-Wellen ist stark abhängig von der Zusammensetzung des untersuchten Gewebes. Je fester das Gewebe ist, desto schneller breiten sich die Schallwellen darin aus. Außerdem werden schnell aufeinanderfolgende Schallwellen stärker im Gewebe abgeschwächt als langsame Schall-Wellen.
Der Sender, der die Ultraschall-Wellen erzeugt, heißt Schallkopf. Die Erzeugung von Ultraschall-Wellen beruht auf dem sogenannten piezoelektrischen Effekt. Dabei nutzt man die Eigenschaft von speziellen Kristallen und Keramiken, die sich im Schallkopf befinden. Wenn man am Schallkopf eine elektrische Spannung anlegt, dann verformen sich diese Kristalle. Wenn man eine Wechselspannung anlegt (der durchfließende Strom also ständig seine Richtung wechselt), dann entstehen durch die Kristall-Verformungen Schall-Wellen. Die ausgesendeten Schall-Wellen werden je nach der Zusammensetzung des Gewebes zurückgeworfen. Danach treffen sie wieder auf den Schallkopf. Dadurch kommt es erneut zu einer Verformung der Kristalle und es entsteht eine elektrische Spannung. Diese kann nun aufgezeichnet und in ein Bild umgewandelt werden. Der Schallkopf dient damit gleichzeitig als Sender und als Empfänger der Ultraschall-Wellen.
Das in der Sonografie untersuchte Gewebe wird auf einem Bildschirm zweidimensional dargestellt, wie ein Foto. Je nachdem, wie das Gewebe zusammengesetzt ist, enthält das Bild verschiedene Graustufen. Der Arzt verwendet folgende Fachbegriffe, um die Zusammensetzung von Geweben zu beschreiben:
- Wenn ein Gewebe sehr hell auf dem Bild aussieht, dann bezeichnet der Arzt dieses Gewebe als echoreich. Ein solches Bild entsteht, wenn das Gewebe die Ultraschall-Wellen stark zurückwirft. Knochen sind zum Beispiel in der Sonografie echoreich.
- Wenn ein Gewebe auf dem Bild dunkel aussieht, dann bezeichnet der Arzt dieses Gewebe als echoarm. Ein solches Bild entsteht, wenn das Gewebe die Ultraschall-Wellen nur schwach zurückwirft. Muskeln sehen im Ultraschall-Bild zum Beispiel echoarm aus.
- Wenn ein Gewebe im Bild schwarz aussieht, dann bezeichnet man dies auch als echofrei. Echofreie Bilder entstehen zum Beispiel, wenn die Ultraschall-Wellen von einem Gewebe nicht zurückgeworfen werden. Dies ist typischerweise bei Flüssigkeiten der Fall. Gewebe kann aber auch schwarz aussehen, wenn es von den Schall-Wellen nicht erreicht wird. Dies kann passieren, wenn ein darüberliegendes Gewebe die Ultraschall-Wellen komplett zurückwirft. Man spricht dann von einem Schall-Schatten.
Bei der Sonografie werden keine schädlichen Strahlen verwendet und die Untersuchung verursacht normalerweise keine Schmerzen. Gleichzeitig ermöglicht sie dem Arzt, sich die Schilddrüse aus verschiedenen Richtungen anzuschauen.
Warum wurde eine Sonografie der Schilddrüse gemacht?
Der behandelnde Arzt möchte mit Hilfe der Sonografie die Schilddrüse untersuchen. Möglicherweise haben Sie Beschwerden, die den Arzt an eine Erkrankung der Schilddrüse denken lassen. Die Sonografie kann helfen, Erkrankungen der Schilddrüse zu bestätigen oder auszuschließen.
Der Arzt kann die Sonografie außerdem einsetzen, um eine bereits bekannte Erkrankung zu kontrollieren. Manchmal möchte der Arzt mit der Untersuchung auch eine Veränderung abklären, die er zuvor getastet oder in einer Blut-Untersuchung festgestellt hat.
Es gibt bestimmte Medikamente, die die Funktion der Schilddrüse beeinflussen können. Bevor solche Medikamente gegeben werden, muss der Arzt ebenfalls eine Sonografie der Schilddrüse durchführen. Zudem wird eine Ultraschall-Untersuchung durchgeführt, wenn eine Operation an der Schilddrüse geplant ist oder bereits durchgeführt wurde.
Schließlich führt der Arzt eine Sonografie der Schilddrüse auch durch, wenn er eine Gewebe-Probe aus einem veränderten Bereich der Schilddrüse entnehmen möchte. Mit Hilfe der Untersuchung sieht der Arzt genau, von wo er die Probe entnimmt.
Was kann der Arzt in der Untersuchung sehen?
Der Arzt kann mit Hilfe von Ultraschall vor allem die Weichgewebe gut untersuchen. Weichgewebe sind die Gewebe, die viel Flüssigkeit enthalten. Dazu gehört auch das Gewebe der Schilddrüse. Bei einer Sonografie kann sich der Arzt die Lage, die Form und die Größe der Schilddrüse sowie den Aufbau des Schilddrüsen-Gewebes ansehen.
Meist sieht sich der Arzt auch die Gewebe mit an, die um die Schilddrüse herum liegen. Das sind zum Beispiel Muskeln, Blutgefäße und Lymphknoten.
Der Arzt kann bei der Untersuchung verschiedene Veränderungen erkennen. Dazu gehören:
- eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Schilddrüse
- abgegrenzte Veränderungen im Schilddrüsen-Gewebe (Knoten oder Zysten)
- Entzündungen der Schilddrüse
- Veränderungen an den Nebenschilddrüsen
- Veränderungen an den Lymphknoten
- Veränderungen an den Blutgefäßen
- Gewebe-Neubildungen.
Häufig kann der Arzt allein anhand der Ultraschall-Untersuchung keine Aussage darüber treffen, um was für eine Veränderung es sich genau handelt. Er ordnet dann weitere Untersuchungen an, um die Veränderung weiter abzuklären.
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