Ein Beispielbefund und dessen Übersetzung

Letzte Änderung: 29.09.2017

So könnte der Befund nach einer Röntgen-Untersuchung einer gesunden Hüfte aussehen:

Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die unterstrichenen Textpassagen, um hervorzuheben, welche Erklärung zu welchem Fachbegriff gehört.

Der Aufbau eines Röntgen-Befundes

Ein Röntgen-Befund ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut. Dazu gehören:

  • Die Patientendaten: Am Anfang wird der Name, das Geburtsdatum und oft auch die Anschrift vom Patienten angegeben. So kann der Untersuchungs-Befund später eindeutig einem Patienten zugeordnet werden.
  • Die Indikation: Hier wird erklärt, warum die Untersuchung durchgeführt wurde. Häufig findet man in diesem Abschnitt auch die Krankengeschichte des Patienten.
  • Die Technik: Dieser Abschnitt liefert Informationen zu dem genauen Vorgehen bei der Untersuchung und zu den Aufnahmetechniken. Das ist zum Beispiel wichtig, um auch in nachfolgenden Untersuchungen Vergleiche anstellen zu können.
  • Der Befund: In diesem Abschnitt berichtet der Arzt darüber, was er auf den Röntgen-Bildern gesehen hat. Häufig findet man hier noch keine Beurteilung, sondern lediglich eine Beschreibung.
  • Die Beurteilung: Sie ist für den behandelnden Arzt der wichtigste Teil des Befundes. In der Beurteilung bewertet der Arzt, was er auf den Bildern gesehen hat und legt sich eventuell auf eine Erkrankung fest.

Originalbefund

Übersetzung

Sehr geehrter Herr Kollege,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihrer Patientin Sandra Mustermann, geb. 27.09.1957

Röntgen rechtes Hüftgelenk

Es wurde eine Röntgen-Untersuchung des rechten Hüftgelenks gemacht.

Indikation:

z.A. einer Fraktur bzw. Luxation bei Z.n. Trauma

Warum die Untersuchung durchgeführt wurde:

Die Röntgen-Untersuchung der Hüfte wurde gemacht, um einen Knochenbruch oder eine Gelenk-Auskugelung auszuschließen. Die Untersuchung wurde nach einem Unfall durchgeführt.

  • Die Abkürzung z.A. steht dabei für „zum Ausschluss“.
  • Die Abkürzung Z.n. bedeutet „Zustand nach“.

Technik:

Hüfte in 2 Ebenen (a.p. und Lauenstein)

Untersuchungstechnik:

Die Röntgen-Aufnahmen der Hüfte wurden in zwei verschiedenen Richtungen aufgenommen. Die Begriffe a.p. und Lauenstein sind dabei die genaueren Richtungsbezeichnungen.

Beim Röntgen werden meist mehrere Bilder aus verschiedenen Richtungen, da sich die verschiedenen Gewebe im Bild gegenseitig überlagern.

  • Die Abkürzung a.p. steht für „anterior posterior“. Anterior bedeutet vorn und posterior bedeutet hinten. Die Röntgenstrahlen wurden von vorn nach hinten durch den Körper gesendet. Dabei entstehen Bilder, bei denen man von vorn auf den Körper draufschaut.
  • Die so genannte Lauenstein-Aufnahme ist eine spezielle Röntgen-Untersuchung für das Hüftgelenk. Dabei wird die Aufnahme fast im 90°-Winkel zu der Aufnahme von vorn gemacht.

Befund:

Regelrechte Artikulation mit unauffälliger Darstellung der artikulierenden Gelenkflächen. Normale Gelenkspaltweite.

Was man auf den Bildern sieht:

Die Knochen des Hüftgelenks haben eine normale Stellung zueinander.

  • Das Hüftgelenk wird gebildet aus dem kugelförmigen Gelenkkopf des Oberschenkelknochens und der muldenförmigen Gelenkpfanne des Beckenknochens.

Die beiden Gelenkflächen von Oberschenkel und Becken sehen normal aus. Zwischen diesen beiden Knochen befindet sich ein Spalt mit Flüssigkeit, der Gelenkspalt genannt wird. Dieser Spalt zwischen den beiden Knochen ist normal weit.

Mineralgehalt und Knochenstruktur regelrecht. Pfannendach unauffällig abgebildet. Glatte Hüftkopfkonturen. Regelrechte Trabekulierung im Schenkelhals.

Der Kalksalzgehalt und die Struktur des Knochens sind normal. Der obere Teil der Gelenkpfanne sieht im Röntgenbild normal aus. Der obere Abschnitt des Oberschenkelknochens hat einen glatten Umriss. Das bedeutet, dass keine Unebenheiten, wie zum Beispiel bei Knochenverletzungen oder Verschleißerscheinungen erkennbar sind.

  • Als Schenkelhals wird das Verbindungsstück zwischen dem Gelenkkopf des Oberschenkelknochens und dem langem Schaft bezeichnet. Die innere Struktur des Schenkelhalses ähnelt im Röntgenbild kleinen Balken.

Das angefertigte Röntgenbild zeigt eine normale innere Struktur vom Schenkelhals.

Unauffälliges Trochantermassiv. Kein Anhalt für intra- und periartikuläre Verkalkungen.

Am unteren Ende des Oberschenkelhalses liegen zwei Knochenvorsprünge. An diesen Knochenvorsprüngen sind keine krankhaften Veränderungen erkennbar. Es sind keine Verkalkungen in den Strukturen, die das Gelenk umgeben oder im Gelenk selbst erkennbar.

Die ossären Strukturen des mitabgebildeten knöchernen Beckens stellen sich regelrecht dar. Unauffällige Weichteile.

Die Beckenknochen sind ebenfalls im Bild sichtbar. Sie sehen normal aus. Die weichen Gewebe, wie zum Beispiel die Muskeln und das Fettgewebe sehen normal aus.

Beurteilung:

Knöchern altersentsprechender Befund ohne Fraktur, Luxation bzw. vorzeitige degenerative Veränderungen.

Wie der Arzt die Bilder bewertet:

Die Knochen vom rechten Hüftgelenk sehen so aus, wie man es in diesem Alter erwartet. Es sind kein Bruch, keine Gelenk-Auskugelung und keine verfrühten Abnutzungserscheinungen erkennbar.

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