MRT Wirbelsäule im Überblick

Letzte Änderung: 29.09.2017

Das Wichtigste in Kürze

Die Magnet-Resonanz-Tomographie (kurz MRT) wird häufig auch als Kernspintomographie bezeichnet. Sie ist eine Untersuchung, bei der scheibenförmige Bilder von Ihrer Wirbelsäule gemacht werden. Die Untersuchung beruht auf Magnetismus.

Eine MRT-Untersuchung der Wirbelsäule wird bei verschiedenen Fragestellungen und Krankheiten eingesetzt. MRT-Untersuchungen werden häufig dann durchgeführt, wenn man die Weichgewebe im Bereich der Wirbelsäule beurteilen möchte. Dazu gehören zum Beispiel die Bandscheiben, die Muskeln und verschiedene Bänder.

Was ist eine MRT-Untersuchung und wozu wird sie gemacht?

Prinzip und Nutzen der MRT-Untersuchung

Die Magnet-Resonanz-Tomographie ist eine Untersuchung, bei der Bilder von Ihrem Körperinneren gemacht werden. Der Name kommt davon, dass die Untersuchung auf Magnetismus basiert. Ein anderer Begriff für diese Untersuchung ist „Kernspintomographie“.

Technik der MRT-Untersuchung

Die physikalischen Grundlagen einer MRT-Untersuchung sind sehr kompliziert. Im Folgenden soll Ihnen eine stark vereinfachte Erklärung helfen, eine ungefähre Vorstellung zu haben, wie eine MRT-Untersuchung funktioniert.

Bei einer MRT-Untersuchung spielt der Einfluss von Magnetfeldern auf Atome eine Rolle. Atome sind die winzigen Teilchen, aus denen alle Stoffe aufgebaut sind. Sie haben in ihrem Inneren einen Kern. Viele Atomkerne in einem Gewebe haben einen Dreh-Impuls, den sogenannten Kernspin. Die Drehung erfolgt um eine Achse.

Wenn der menschliche Körper in ein starkes Magnetfeld gebracht wird, richten sich diese Dreh-Achsen im Magnetfeld aus. Sie können sich diese Achsen so ähnlich wie Kompassnadeln vorstellen, die dann alle in die Richtung des Magnetfelds zeigen.

So ein starkes Magnetfeld gibt es zum Beispiel im MRT-Gerät. Im Inneren der Röhre ist es besonders gleichmäßig angeordnet. Das Magnetfeld ist im MRT-Gerät immer vorhanden, egal, ob die Untersuchung gerade stattfindet oder nicht.

Die Stärke eines Magnetfelds wird in der physikalischen Einheit Tesla angegeben. Allgemein gilt: Je stärker das Magnetfeld im MRT-Gerät, umso feiner aufgelöst sind die Bilder.

Wenn Sie in der MRT-Röhre liegen und die Untersuchung beginnt, werden zusätzliche Magnetfelder angeschaltet. Man kann das Anschalten dieser Magnetfelder als Klopfen, als Brummen oder als Zirpen hören.

Das Magnetfeld in der Röhre ist die ganze Zeit angeschaltet. Die Drehimpulse der Atomkerne (Kernspins) richten sich zunächst an diesem Magnetfeld aus. Durch das zusätzliche Magnetfeld verändern die Achsen der Kernspins ihre Lage. Sie kippen in Richtung des neu angeschalteten Magnetfelds. Dann wird das zusätzliche Magnetfeld wieder abgeschaltet. Daraufhin kippen die Kernspins wieder zurück in ihre ursprüngliche Lage. Bei diesem Zurückkippen wird Energie umgewandelt. Diese Energie wird in einer Mess-Spule gemessen. Der Röntgenarzt spricht bei der gemessenen Energie von „Signalen“, die die Atomkerne aussenden.

Diese Signale werden rund um Ihren Körper herum aufgezeichnet. Sie werden an einen Computer übertragen. Der Computer rechnet dann durch Messwerten aus, wo im Körper wie viele Signale ausgesendet wurden. So berechnet der Computer die Bilder. Jedes Gewebe sendet unterschiedlich starke Signale aus – deshalb können am Ende die Gewebe im Bild voneinander unterschieden werden. Die Aufnahmen werden Stück für Stück gemacht – am Ende entstehen scheibenförmige Bilder von der Wirbelsäule.

Es gibt bei der MRT-Untersuchung verschiedene Techniken, wie die Atomkerne dazu angeregt werden, Signale auszusenden. Durch diese verschiedenen Techniken entstehen verschieden aussehende Bilder. Bei manchen Techniken sind bestimmte Gewebe besonders gut zu sehen, bei anderen sind sie kaum zu sehen. Der Röntgenarzt nennt diese verschiedenen Aufnahmetechniken auch „Wichtungen“. Diese Wichtungen haben zum Beispiel Namen wie „T1“, „T2“ oder „Spin Echo“.

Um eine gute Übersicht über das Körperinnere zu bekommen, wird der Körper auf den MRT-Aufnahmen in scheibenförmige Bilder geschnitten. Sie können sich das so ähnlich vorstellen, wie wenn man eine Salami in Scheiben schneidet. Auf den MRT-Bildern kann der Arzt Scheibe für Scheibe in Ihren Körper hineinschauen. Dadurch kann er Form, Lage, Größe und Beschaffenheit der Organe und Gewebe untersuchen. Er kann nach Verletzungen suchen oder die Entwicklung einer Krankheit beurteilen, zum Beispiel im Rahmen einer Behandlung.

Warum wurde eine MRT von der Wirbelsäule gemacht?

Der behandelnde Arzt möchte mit Hilfe der MRT die Wirbelsäule untersuchen. Möglicherweise haben Sie dort Beschwerden, es ist eine Krankheit bekannt oder eine Operation wurde durchgeführt.

Die MRT-Untersuchung stellt besonders die weichen Gewebe, wie zum Beispiel Muskeln, Nerven und Bandscheiben gut dar.

Was kann der Arzt in den Aufnahmen sehen?

Bei einer MRT-Untersuchung können vor allem die Weichgewebe gut untersucht werden. Weichgewebe sind die Gewebe, die viel Flüssigkeit enthalten.

Bei einer MRT-Untersuchung der Wirbelsäule wird entweder ein Abschnitt oder die gesamte Wirbelsäule untersucht und beurteilt. In einer MRT-Untersuchung lassen sich die folgenden Gewebe und Strukturen besonders gut untersuchen:

  • Bandscheiben: Bei einer MRT-Untersuchung kann man beurteilen, ob die Bandscheiben normal aussehen und ob sie richtig liegen.
  • Rückenmark und Rückenmarkskanal: Dabei kann untersucht werden, ob das Rückenmark an einer Stelle eingeengt ist oder ob eine Verletzung zu sehen ist.
  • Andere Weichgewebe und Knochen: Allgemein können durch eine MRT-Untersuchung Entzündungen, Geschwulste, Fehlbildungen und Verletzungen an den Geweben im Bereich der Wirbelsäule untersucht werden.

Kontrastmittel

Kontrastmittel ist eine Flüssigkeit. Kontrastmittel kann in ein Blutgefäß gespritzt werden. Kontrastmittel hilft dabei, dass sich die einzelnen Gewebe in der MRT-Untersuchung deutlicher voneinander abheben. Dadurch sind diese Gewebe im Bild besser zu erkennen und können eindeutiger untersucht werden.

Außerdem kann man mit Hilfe von Kontrastmittel die Durchblutung von Gewebe untersuchen. Wenn Gewebe stark durchblutet wird, dann gelangt dort mehr Kontrastmittel hin. Diese Bereiche sind dann heller. Die Verteilung des Kontrastmittels im Gewebe kann für den Arzt ein Hinweis auf krankhafte Veränderungen sein. Manchmal sind krankhafte Veränderungen sogar erst nach der Gabe von Kontrastmittel zu erkennen.

Für eine MRT-Untersuchung wird oft ein Kontrastmittel mit dem Namen Gadolinium verwendet. Bei Untersuchungen der Wirbelsäule kommt es zum Beispiel zum Einsatz, wenn man sehen möchte, ob bestimmte Gebiete durch eine Reizung oder Entzündung stärker durchblutet werden. Vor dem Einsatz von Gadolinium müssen die Nieren auf ihre Funktion überprüft werden, da die Funktion durch das Kontrastmittel beeinflusst werden kann. Es gibt auch andere Kontrastmittel für bestimmte Organe und Gewebe.

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