MRT Herz im Überblick
Letzte Änderung: 08.12.2014Das Wichtigste in Kürze
Die Magnetresonanztomographie (kurz MRT) wird häufig auch als Kernspintomographie bezeichnet. Sie ist eine Untersuchung, bei der scheibenförmige Bilder von Ihrem Körperinneren gemacht werden. Die Untersuchung beruht auf Magnetismus.
Eine Magnetresonanztomographie des Herzens wird bei verschiedenen Fragestellungen und Krankheiten durchgeführt. Die Untersuchung ermöglicht es dem Arzt, das Aussehen, die Funktion und die Durchblutung des Herzens genau zu beurteilen.
Was ist eine Magnetresonanztomographie und wozu wird sie gemacht?
Prinzip und Nutzen der Magnetresonanztomographie
Die Magnetresonanztomographie ist eine Untersuchung, bei der Bilder von Ihrem Körperinneren gemacht werden. Der Name kommt davon, dass die Untersuchung auf Magnetismus basiert. Ein anderer Begriff für diese Untersuchung ist „Kernspintomographie“.
Technik der MRT-Untersuchung
Die physikalischen Grundlagen einer MRT-Untersuchung sind sehr kompliziert. Im Folgenden soll Ihnen eine stark vereinfachte Erklärung helfen, eine ungefähre Vorstellung zu haben, wie eine Magnetresonanztomographie funktioniert.
Bei einer MRT-Untersuchung spielt der Einfluss von Magnetfeldern auf Atome eine Rolle. Atome sind die winzigen Teilchen, aus denen alle Stoffe aufgebaut sind. Sie haben in ihrem Inneren einen Kern. Viele Atomkerne in einem Gewebe haben einen Drehimpuls, den sogenannten Kernspin. Die Drehung erfolgt um eine Achse.
Wenn der menschliche Körper in ein starkes Magnetfeld gebracht wird, richten sich diese Dreh-Achsen im Magnetfeld aus. Sie können sich diese Achsen so ähnlich wie Kompassnadeln vorstellen, die dann alle in die Richtung des Magnetfelds zeigen.
So ein starkes Magnetfeld gibt es zum Beispiel im MRT-Gerät. Im Inneren der Röhre ist es besonders gleichmäßig angeordnet. Das Magnetfeld ist im MRT-Gerät immer vorhanden, egal ob die Untersuchung gerade stattfindet oder nicht.
Die Stärke eines Magnetfelds wird in der physikalischen Einheit Tesla angegeben. Allgemein gilt: Je stärker das Magnetfeld im MRT-Gerät, umso feiner aufgelöst sind die Bilder.
Wenn Sie in der MRT-Röhre liegen und die Untersuchung beginnt, werden zusätzliche Magnetfelder angeschaltet. Man kann das Anschalten dieser Magnetfelder als Klopfgeräusche, als Brummen oder als Zirpen hören.
Das Magnetfeld in der Röhre ist die ganze Zeit angeschaltet. Die Drehimpulse der Atomkerne (Kernspins) vom Körper richten sich zunächst an diesem Magnetfeld aus. Durch das zusätzliche Magnetfeld verändern die Achsen der Kernspins ihre Lage. Sie kippen in Richtung des neu angeschalteten Magnetfelds. Dann wird das zusätzliche Magnetfeld wieder abgeschaltet. Daraufhin kippen die Kernspins wieder zurück in ihre ursprüngliche Lage. Bei diesem Zurückkippen wird Energie umgewandelt. Diese Energie wird in einer Mess-Spule gemessen. Der Röntgenarzt spricht bei der gemessenen Energie von „Signalen“, die die Atomkerne aussenden.
Diese Signale werden rund um Ihren Körper herum aufgezeichnet. Sie werden an einen Computer übertragen. Er rechnet dann aus den Messwerten aus, wo im Körper wie viele Signale ausgesendet wurden. Daraus berechnet der Computer die Bilder. Jedes Gewebe sendet unterschiedlich starke Signale aus – deshalb können am Ende die Gewebe und Strukturen im Bild voneinander unterschieden werden. Die Aufnahmen werden Stück für Stück gemacht – am Ende entstehen scheibenförmige Bilder.
Es gibt bei der MRT-Untersuchung verschiedene Techniken, wie die Atomkerne im Körper dazu angeregt werden, Signale auszusenden. Durch diese verschiedenen Techniken entstehen verschieden aussehende Bilder. Bei manchen Techniken sind bestimmte Gewebe besonders gut zu sehen, bei anderen sind sie kaum zu sehen. Der Röntgenarzt nennt diese verschiedenen Aufnahmetechniken auch „Wichtungen“. Diese Wichtungen haben zum Beispiel Namen wie „T1“, „T2“ oder „Spin Echo“.
Um eine gute Übersicht über das Herz zu bekommen, wird es auf den MRT-Aufnahmen in scheibenförmigen Bildern dargestellt. Sie können sich das so ähnlich vorstellen, wie wenn man eine Salami in Scheiben schneidet.
Ansichten des Herzens
Damit sich der Arzt ein genaues Bild vom Herzen machen kann, wählt er verschiedene Betrachtungsweisen. Dadurch kann der Arzt sich das Herz aus verschiedenen Richtungen anschauen. Der Arzt verwendet folgende Fachbegriffe, um diese Richtungen zu beschreiben:
- „Sagittal“ bedeutet, dass der Arzt sich das Herz von der Seite ansieht.
- „Transversal“ oder „axial“ heißt, dass der Arzt von unten - also von den Füßen aus - in das Herz blickt.
- „Coronal“ beschreibt, dass der Arzt von vorn in das Herz schaut.
Auf den MRT-Bildern kann der Arzt Scheibe für Scheibe in Ihr Herz hineinschauen. Dadurch kann er die Form, die Lage, die Größe und die Beschaffenheit des Herzens untersuchen. Außerdem kann der Arzt anhand der MRT-Aufnahmen beurteilen, ob das Herz normal arbeitet und ob es normal durchblutet wird.
Während der Untersuchung werden in der Regel die Herzströme gemessen. Dadurch können Bilder zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt während eines Herzschlages angefertigt werden. Dies hilft dem Arzt, das Herz in den verschiedenen Phasen des Herzschlages besser zu beurteilen.
Die MRT-Untersuchung des Herzens kann in Ruhe oder unter Belastungsbedingungen durchgeführt werden. Wenn eine MRT-Untersuchung unter Belastungsbedingungen durchgeführt wird, dann spricht man von einer “Stress-MRT”.
Stress-MRT
Mit Hilfe einer Stress-Magnetresonanztomographie kann der Arzt erkennen, wie gut das Herz bei Belastung funktioniert und wie gut es dabei durchblutet wird. Dazu wird das Herz einmal während einer körperlichen Ruhephase und einmal unter Belastungsbedingungen untersucht. Die “Belastung” wird dabei durch ein Medikament hervorgerufen.
Warum wurde eine MRT des Herzens gemacht?
Der behandelnde Arzt möchte mit Hilfe der Magnetresonanztomographie das Herz untersuchen. Möglicherweise haben Sie bestimmte Beschwerden, die den Arzt an eine Herzerkrankung denken lassen. Eine MRT-Untersuchung des Herzens wird manchmal auch durchgeführt, um den Verlauf einer Krankheit, zum Beispiel nach einer Operation am Herzen, zu beurteilen.
Was kann der Arzt in den Aufnahmen sehen?
Anhand der MRT-Untersuchung des Herzens kann der Arzt unter anderem die Größe der Herzkammern und der Herzvorhöfe beurteilen. Es können verschiedene Veränderungen am Herzen erkannt werden. Dazu gehören:
- Veränderungen an den Blutgefäßen des Herzens
- Veränderungen an den Herzklappen
- Erkrankungen des Herzmuskels
- angeborene Fehlbildungen des Herzens
- Gewebe-Neubildungen
- Ansammlung von Flüssigkeit im Raum um das Herz
Weiterhin kann man mit Hilfe der MRT-Untersuchung erkennen, wie gut sich das Herz mit Blut füllt und wie gut es das Blut pumpen kann. Auch die Durchblutung und den Blutfluss im Herzen kann sich der Arzt ansehen.
Der Körper wird bei einer MRT-Untersuchung nicht durch Strahlen belastet. Daher ist die Untersuchung auch für Patienten geeignet, die möglichst keiner Strahlung ausgesetzt werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel Kinder, Jugendliche und Schwangere.
Kontrastmittel
Für eine MRT-Untersuchung des Herzens wird in vielen Fällen Kontrastmittel eingesetzt. Ein Kontrastmittel ist ein Untersuchungsmittel, das dabei helfen soll, dass sich die einzelnen Bereiche des Herzens in der Untersuchung deutlicher voneinander abheben. Dadurch sind diese Bereiche im Bild besser zu erkennen und können eindeutiger untersucht werden.
Mit Hilfe eines Kontrastmittels kann man zum Beispiel untersuchen, wie gut der Herzmuskel durchblutet wird und ob es Bereiche im Herzmuskel gibt, die geschädigt sind. Die Verteilung des Kontrastmittels im Herzen kann dem Arzt einen Hinweis auf krankhafte Veränderungen geben. Manchmal sind krankhafte Veränderungen sogar erst nach der Gabe von Kontrastmittel zu erkennen.
Für eine MRT-Untersuchung des Herzens wird häufig ein Kontrastmittel mit dem Namen Gadolinium verwendet. Vor dem Einsatz von Gadolinium müssen die Nieren auf ihre Funktion überprüft werden, da die Funktion durch das Kontrastmittel beeinflusst werden kann.
Eine Kontrastmittelgabe kann beispielsweise von Vorteil sein, wenn der Arzt die Durchblutung des Herzens untersuchen möchte. Der Arzt kann nach der Gabe von Kontrastmittel besser unterscheiden, ob Herzmuskelgewebe gesund, vernarbt oder abgestorben ist. Auch Entzündungen kann man durch die Gabe von Kontrastmittel deutlicher erkennen.
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