Ein Beispielbefund und dessen Übersetzung

Letzte Änderung: 13.03.2015

So könnte der Befund nach einer MRT-Untersuchung eines gesunden Herzens aussehen:

Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die unterstrichenen Textpassagen, um hervorzuheben, welche Erklärung zu welchem Fachbegriff gehört.

Der Aufbau eines MRT-Befundes

Ein MRT-Befund ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut. Dazu gehören:

  • Die Patientendaten – Um den MRT-Befund später eindeutig einem Patienten zuordnen zu können, werden der Name des Patienten und meistens auch das Geburtsdatum und die Anschrift angegeben.
  • Die Indikation – Hier wird erklärt, warum die Untersuchung durchgeführt werden soll. Häufig findet man in diesem Abschnitt auch Informationen über die Krankengeschichte des Patienten.
  • Die Technik – Dieser Abschnitt liefert Informationen zu dem genauen Vorgehen bei der Untersuchung und zu den Aufnahmetechniken. Das ist zum Beispiel wichtig, um auch in nachfolgenden Untersuchungen Vergleiche anstellen zu können.
  • Der Befund – In diesem Abschnitt berichtet der Arzt darüber, was auf den MRT-Bildern zu sehen ist. Häufig findet hier noch keine Beurteilung des Gesehenen statt, sondern lediglich die Beschreibung.
  • Die Beurteilung – Sie ist für den behandelnden Arzt der wichtigste Teil des Befundes. In der Beurteilung interpretiert der Röntgenarzt das auf den MRT-Bildern Gesehene und stellt eventuell eine Diagnose.

Originalbefund

Übersetzung

Sehr geehrter Herr Kollege,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihrer Patientin Helena Schulz, geb. 18.06.1992.

Kardiales MRT

Magnetresonanztomographie des Herzens

Rechtfertigende Indikation

Abgeschlagenheit und retrosternale Schmerzen bei Z.n. respiratorischem Infekt vor 14 Tagen. Frage nach Myokarditis?

Warum die Untersuchung durchgeführt werden soll:

Die Untersuchung soll durchgeführt werden, weil sich die Patientin erschöpft fühlt und Schmerzen hinter dem Brustbein hat. Die Patientin hatte vor zwei Wochen eine Erkrankung der Atemwege.

  • Z.n. steht für ”Zustand nach”. Das bedeutet, dass etwas in der Vergangenheit liegt.

Der Arzt möchte durch die Untersuchung herausfinden, ob eine Entzündung des Herzmuskels die Ursache für die Beschwerden sein könnte.

Technik

Kardiales MRT nativ und nach intravenöser KM-Gabe.

Untersuchungstechnik:

Es wurde eine Magnetresonanztomographie-Untersuchung des Herzens durchgeführt. Dabei wurde das Herz zunächst ohne Kontrastmittel untersucht. Dann wurde zusätzlich ein Kontrastmittel eingesetzt und in ein Blutgefäß gespritzt.

  • Ein Kontrastmittel ist ein Untersuchungsmittel, das dabei helfen soll, dass sich die Gewebe in der Untersuchung deutlicher voneinander abheben.

Befund

Normal großes, gut kontraktiles Herz. Keine relevanten Klappenvitien.

Was man auf den Bildern sieht:

Das Herz ist normal groß und pumpt das Blut gut. Die Herzklappen sind nicht nennenswert verändert. Sie öffnen und schließen normal gut.

  • Die Herzklappen sind wie Ventile im Herzen. Sie sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung fließen kann.

Kein Perikarderguss, kein Pleuraerguss.

Der Arzt sieht in der Untersuchung keine Ansammlung von Flüssigkeit um das Herz herum. Auch um die Lunge herum ist keine Flüssigkeit zu sehen.

Nach intravenöser KM-Gabe gute Kontrastierung der Herzhöhlen und Gefäße.

Es wurde ein Kontrastmittel in ein Blutgefäß gespritzt, das das Blut zum Herzen hinleitet. Das Kontrastmittel hat sich gut im Inneren des Herzens und in den Blutgefäßen des Herzens verteilt. Daher waren diese Bereiche des Herzens nun gut zu sehen.

Kein Nachweis eines Late Enhancements.

Es waren keine Bereiche im Herzmuskel zu sehen, in denen sich nach einiger Zeit vermehrt Kontrastmittel anreicherte.

Beurteilung

Was das auf den Bildern Gesehene bedeutet:

Zusammenfassend unauffällige Herzmorphologie und -funktion.

Das Herz sieht insgesamt normal aus und arbeitet auch normal.

Nach KM-Gabe zeigen sich keine Bezirke mit einem Late Enhancement, somit MR-tomographisch kein Anhalt für Myokarditis.

Nachdem das Kontrastmittel gespritzt wurde sind keine Bereicheim Herzmuskel zu sehen, in denen sich nach einiger Zeit vermehrt Kontrastmittel anreichert. Der Arzt hat in der Magnetresonanztomographie-Untersuchung daher keine Anzeichen für eine Entzündung des Herzmuskels festgestellt.

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