Herzultraschall im Überblick
Letzte Änderung: 17.03.2015Das Wichtigste in Kürze
Bei der Sonografie des Herzens wird das Herz mittels Ultraschall-Wellen dargestellt. Man nennt die Sonografie manchmal auch Herzultraschall-Untersuchung oder Echokardiografie.
Die Herzultraschall-Untersuchung beruht auf der Aussendung und Rücksendung von Schwingungen. Diese Schwingungen, also die Ultraschall-Wellen, werden dabei von einem Sender gebildet und ausgesendet und von den Gewebe-Schichten und dem Blut im Herzen zurückgeworfen. Anschließend werden die zurückgeworfenen Schwingungen in ein Bild umgewandelt.
Bei der Herzultraschall-Untersuchung werden keine schädlichen Strahlen verwendet.
Meist wird das Herz bei einer Herzultraschall-Untersuchung von außen untersucht. Dann wird der Ultraschall-Sender auf den Brustkorb aufgesetzt. In einigen Fällen muss das Herz aber von innen untersucht werden. Dazu wird der Ultraschall-Sender in die Speiseröhre eingeführt. Sie liegt direkt hinter dem Herzen.
Eine Herzultraschall-Untersuchung wird bei verschiedenen Fragestellungen und Krankheiten eingesetzt. Mit Hilfe der Untersuchung kann der Arzt zum Beispiel Aussagen über die Funktion und über das Aussehen des Herzens und der Herzklappen treffen.
Mit Hilfe einer speziellen Herzultraschall-Untersuchung kann der Arzt außerdem untersuchen, wie das Herz bei Belastung arbeitet.
Was ist eine Herzultraschall-Untersuchung und wozu wird sie gemacht?
Prinzip und Nutzen der Herzultraschall-Untersuchung
Die Herzultraschall-Untersuchung ist eine Untersuchungs-Methode. Sie ermöglicht es, Bilder vom Herzen zu machen. Dafür werden Ultraschall-Wellen benötigt. Die Entdeckung des Ultraschalls geht auf Beobachtungen an Fledermäusen zurück. Fledermäuse senden während ihres Fluges Ultraschall-Wellen aus, die von Hindernissen in der Umgebung zurückgeworfen werden. Diese zurückgeworfenen Wellen empfängt die Fledermaus mit Hilfe ihrer Ohren. Auf diese Weise kann sie sich während des Fluges in ihrer Umgebung orientieren.
Was sind Ultraschall-Wellen und wie werden sie erzeugt?
Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, dann entstehen Wellen, die sich weiter ausbreiten. Ähnlich wie diese Wasser-Wellen kann man sich auch Schall-Wellen vorstellen. Schall-Wellen sind mechanische Schwingungen, die sich im Raum ausbreiten.
Schall-Wellen breiten sich längs im Raum aus. Sie sind gekennzeichnet durch eine bestimmte Anzahl an Schwingungen pro Sekunde. Dies bezeichnet man auch als Frequenz. Die Frequenz beschreibt also, wie schnell die einzelnen Wellen aufeinander folgen. Eine andere kennzeichnende Größe ist die Amplitude. Diese beschreibt die Höhe des “Wellenberges” und sagt aus, welchen Druck die Welle in der Umgebung erzeugt.
Ultraschall-Wellen sind Schall-Wellen, die so schnell aufeinanderfolgen, dass sie für den Menschen nicht hörbar sind. Die Ausbreitungs-Geschwindigkeit der Ultraschall-Wellen ist stark abhängig von der Zusammensetzung des untersuchten Gewebes. Je fester das Gewebe ist, desto schneller breiten sich die Schallwellen darin aus. Außerdem werden schnell aufeinanderfolgende Schall-Wellen stärker im Gewebe abgeschwächt als langsame Schall-Wellen.
Der Sender, der die Ultraschall-Wellen erzeugt, heißt Schallkopf. Die Erzeugung von Ultraschall-Wellen beruht auf dem sogenannten piezoelektrischen Effekt. Dabei nutzt man die Eigenschaft von speziellen Kristallen und Keramiken, die sich im Schallkopf befinden. Wenn man am Schallkopf eine elektrische Spannung anlegt, dann verformen sich diese Kristalle. Wenn man eine Wechselspannung anlegt (der durchfließende Strom also ständig seine Richtung wechselt), dann entstehen durch die Kristall-Verformungen Schall-Wellen. Die ausgesendeten Schall-Wellen werden je nach der Zusammensetzung des Gewebes anders zurückgeworfen. Danach treffen sie wieder auf den Schallkopf. Dadurch kommt es erneut zu einer Verformung der Kristalle und es entsteht eine elektrische Spannung. Diese kann nun aufgezeichnet und in ein Bild umgewandelt werden. Der Schallkopf dient damit gleichzeitig als Sender und als Empfänger der Ultraschall-Wellen.
Die Herzultraschall-Untersuchung ermöglicht es dem Arzt, sich das Innere des Herzens aus unterschiedlichen Richtungen anzuschauen. Gleichzeitig kann der Arzt in der Untersuchung verschiedene Messungen vornehmen. Dadurch erhält er zum Beispiel Informationen über die Dicke des Herzmuskels, über die Größe der Herzhöhlen und über die Blutfluss-Geschwindigkeit im Herzen. Welche Werte gemessen werden, hängt unter anderem davon ab, was der Arzt durch die Untersuchung erfahren möchte und welches Herzultraschall-Verfahren verwendet wird.
Aussehen des Herzens auf dem Ultraschall-Bild
Es gibt verschiedene Herzultraschall-Verfahren. Je nachdem, welches Verfahren verwendet wird, unterscheidet sich auch das Bild, das auf dem Bildschirm entsteht. Das Herz kann zum Beispiel zweidimensional, wie ein Foto, oder auch dreidimensional wie in echt dargestellt werden. Das Blut im Herzen und das Herzgewebe werden in manchen Verfahren in verschiedenen Graustufen und in anderen Verfahren farbig dargestellt.
Meist wird das Herz bei einer Herzultraschall-Untersuchung von außen untersucht. Dabei wird der Ultraschall-Sender vorn auf den Brustkorb aufgesetzt. In einigen Fällen muss das Herz aber von innen untersucht werden, damit sich der Arzt bestimmte Bereiche des Herzens besser ansehen kann. Dazu wird ein kleiner Ultraschall-Sender über den Mund in die Speiseröhre eingeführt, die direkt hinter dem Herzen liegt.
Stress-Echokardiografie
Manchmal muss die Herzultraschall-Untersuchung unter Belastungsbedingungen durchgeführt werden. Man spricht dann von einer “Stress-Echokardiografie”.
Durchführung einer Stress-Echokardiografie
Bei einer Stress-Echokardiografie kann der Arzt untersuchen, wie das Herz bei Belastung funktioniert. Dazu wird das Herz einmal während einer körperlichen Ruhephase und einmal unter Belastungsbedingungen mit Hilfe von Ultraschall untersucht. Die “Belastung” kann dabei einerseits durch körperliche Betätigung hervorgerufen werden, zum Beispiel durch Fahrrad fahren. Die Belastung kann andererseits auch durch Medikamente hervorgerufen werden.
Warum wurde eine Herzultraschall-Untersuchung gemacht?
Der behandelnde Arzt möchte mit Hilfe der Herzultraschall-Untersuchung das Herz genauer betrachten. Möglicherweise haben Sie dort Beschwerden oder es ist eine Krankheit bekannt. Vielleicht ist bei Ihnen eine Operation geplant oder wurde bei Ihnen bereits durchgeführt.
Manchmal fallen dem Arzt beim Abhören des Herzens oder in einer anderen Untersuchung Veränderungen auf, die für eine Herz-Erkrankung sprechen. Der Arzt kann dann durch eine Herzultraschall-Untersuchung überprüfen, ob tatsächlich eine Krankheit des Herzens besteht.
Was kann der Arzt in der Untersuchung sehen?
Der Arzt kann mit Hilfe der Herzultraschall-Untersuchung Aussagen über die Funktion und über das Aussehen des Herzens und der Herzklappen treffen. Es können verschiedene Veränderungen erkannt werden. Dazu gehören:
- Veränderungen der Pumpfunktion des Herzens (zum Beispiel bei einer Herzschwäche)
- Fehlbildungen am Herzen
- Veränderungen der Dicke des Herzmuskels
- Veränderungen an den Herzklappen
- Veränderungen an der Hauptschlagader
- Blutgerinnsel im Herzen
- eine Flüssigkeits-Ansammlung um das Herz
Weiterhin kann man mit Hilfe der Stress-Echokardiografie Veränderungen an den Blutgefäßen des Herzens erkennen, wie zum Beispiel Verkalkungen. Manchmal möchte der Arzt mit einer Stress-Echokardiografie auch beurteilen, ob und wie sehr die Herzfunktion durch ein verengtes Blutgefäß beeinträchtigt wird. Außerdem kann man durch die Untersuchung feststellen, ob ein Eingriff an den Blutgefäßen des Herzens erfolgreich verlaufen ist.
Kontrastmittel
Manchmal wird bei der Herzultraschall-Untersuchung ein Kontrastmittel benötigt.
Ein Kontrastmittel ist ein Untersuchungsmittel. Das Kontrastmittel soll dabei helfen, dass sich bestimmte Bereiche des Herzens im Ultraschall-Bild deutlicher voneinander unterscheiden. Mit Kontrastmittel kann der Arzt zum Beispiel untersuchen, ob die Trennwände zwischen den beiden Herzvorhöfen oder zwischen den beiden Herzkammern dicht sind.
Als Ultraschall-Kontrastmittel werden in der Herzultraschall-Untersuchung winzig kleine Luftbläschen verwendet. Das Kontrastmittel wird in ein Blutgefäß gespritzt. Danach wird es über die Blutgefäße zum Herzen transportiert.
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