Ein Beispielbefund und dessen Übersetzung

Letzte Änderung: 04.05.2015

So könnte der Befund nach einer MRT-Untersuchung einer gesunden Schulter aussehen:

Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die unterstrichenen Textpassagen, um hervorzuheben, welche Erklärung zu welchem Fachbegriff gehört.

Der Aufbau eines MRT-Befundes

Ein MRT-Befund ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut. Dazu gehören:

  • Die Patientendaten – Um den MRT-Befund später eindeutig einem Patienten zuordnen zu können, werden der Name des Patienten und meistens auch das Geburtsdatum und die Anschrift angegeben.
  • Die Indikation – Hier wird erklärt, warum die Untersuchung durchgeführt werden soll. Häufig findet man in diesem Abschnitt auch Informationen über die Krankengeschichte des Patienten.
  • Die Technik – Dieser Abschnitt liefert Informationen zu dem genauen Vorgehen bei der Untersuchung und zu den Aufnahmetechniken. Das ist zum Beispiel wichtig, um auch in nachfolgenden Untersuchungen Vergleiche anstellen zu können.
  • Der Befund – In diesem Abschnitt berichtet der Arzt darüber, was auf den MRT-Bildern zu sehen ist. Häufig findet hier noch keine Beurteilung des Gesehenen statt, sondern lediglich die Beschreibung.
  • Die Beurteilung – Sie ist für den behandelnden Arzt der wichtigste Teil des Befundes. In der Beurteilung interpretiert der Röntgenarzt das auf den MRT-Bildern Gesehene und stellt eventuell eine Diagnose.

Originalbefund

Übersetzung

Sehr geehrte Frau Kollegin,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihres Patienten Helmut Schmidt, geb. 17.08.1941.

MRT der re. Schulter

Magnetresonanztomographie der rechten Schulter

Rechtfertigende Indikation

Schmerzen in der re. Schulter. Kein stattgehabtes Trauma. Frage nach Impingement? Bursitis?

Warum die Untersuchung durchgeführt werden soll:

Die Untersuchung wird durchgeführt, weil der Patient Schmerzen in der rechten Schulter hat. Es gab in der Vergangenheit keine Verletzung an der Schulter.

Der Arzt möchte durch die Untersuchung feststellen, ob am Schultergelenk Gewebe eingeklemmt wird. Der Arzt möchte außerdem wissen, ob eine Entzündung eines Schleimbeutels vorliegt.

Technik

MRT der re. Schulter mit T1- und T2-gewichteten Sequenzen in mehreren Ebenen.

Untersuchungstechnik:

Es wurde eine MRT-Untersuchung der rechten Schulter durchgeführt. Es wurden verschiedene Aufnahme-Techniken verwendet. Das Schultergelenk ist auf den Bildern aus verschiedenen Richtungen zu sehen.

Befund

Regelrechte Artikulation im AC-Gelenk sowie Humeroglenoidalgelenk.

Was man auf den Bildern sieht:

Die Knochen, die das Schultereckgelenk und das Schultergelenk bilden, fügen sich normal zusammen.

  • Das Schultereckgelenk befindet sich zwischen dem Schlüsselbein und einem Knochenfortsatz des Schulterblattes.
  • Das Schultergelenk wird vom Oberarmknochen und vom Schulterblatt gebildet.

Keine frische Knochenläsion. Knorpelbelag altersentsprechend.

Der Arzt kann keine frische Verletzung am Knochen erkennen. Die Knochen des Schultergelenks und des Schultereckgelenks werden von Knorpel überzogen. Diese Schicht aus Knorpel sieht in der Untersuchung so aus, wie man es im Alter des Patienten erwarten würde.

Keine Einengung des subacromialen Raumes.

Der Bereich unterhalb der Schulterhöhe ist nicht eingeengt.

  • Die Schulterhöhe ist ein Knochenfortsatz oben am Schulterblatt.

Unauffällige Darstellung der Rotatorenmanschette.

Am Schultergelenk gibt es einen Muskelmantel, der von vier Muskeln gebildet wird. Diese vier Muskeln stabilisieren das Schultergelenk und wirken an allen Bewegungen mit. Die vier Muskeln sehen in der Untersuchung normal aus.

Labrum, glenohumerale Bänder sowie lange Bizepssehne unauffällig.

Der Knorpelrand an der Schulterpfanne sieht in der Untersuchung normal aus. Die Schulterpfanne ist eine Mulde, die seitlich im Schulterblatt liegt.

Auch die Bänder, die den Oberarmknochen und die Schulterpfanne miteinander verbinden, sehen normal aus.

Ebenso sieht die Sehne, die den Bizeps-Muskel am Schulterblatt befestigt, normal aus.

  • Der Bizeps-Muskel liegt an der Vorderseite des Oberarms. Er ist über eine lange und über eine kurze Sehne am Schulterblatt befestigt.

Das Knochenmark weist in allen Sequenzen ein regelrechtes Signalverhalten auf.

Das Knochenmark sieht in allen angewandten Untersuchungs-Techniken normal aus.

  • Das Knochenmark liegt im Inneren der Knochen. Es ist der Ort, an dem das Blut gebildet wird.

Keine Bursitis, kein Nachweis eines Gelenkergusses.

Der Arzt hat keine Entzündung der Schleimbeutel festgestellt. Er hat außerdem keine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit im Schultergelenk oder im Schultereckgelenk gesehen.

  • Eine vermehrte Ansammmlung von Flüssigkeit im Gelenk kann ein Hinweis auf Entzündungen oder Verletzungen sein.

Beurteilung

Schultergelenk MR-tomographisch altersentsprechend unauffällig. Kein Hinweis für signifikante degenerative Gelenkveränderungen. Keine Bursitis, kein Impingement.

Was das auf den Bildern Gesehene bedeutet:

Das Schultergelenk sieht in der MRT-Untersuchung so aus, wie man es im Alter des Patienten erwarten würde. Der Arzt sieht keine Anzeichen für einen Gelenkverschleiß, der über das normale Maß hinaus geht.

Der Arzt sieht keine Entzündung der Schleimbeutel. Es wird kein Gewebe im Raum zwischen dem Schultergelenk und dem Schultereckgelenk eingeklemmt.

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