Epiphyseolysis capitis femoris
Letzte Änderung: 02.08.2016Lange Knochen, wie zum Beispiel den Oberschenkel-Knochen, kann man in verschiedene Abschnitte einteilen. An den Knochenenden, an denen der Knochen ein Gelenk mit anderen Knochen bildet, liegen die sogenannten Epiphysen. Man spricht auch vom Gelenkende des Knochens.
Die Epiphysenfuge liegt zwischen dem Knochenschaft und dem jeweiligen Gelenkende. Sie besteht aus Knorpelgewebe. In diesem Bereich kann der Knochen während der Kindheit und Jugend in die Länge wachsen. Daher wird die Epiphysenfuge auch häufig als Wachstumsfuge bezeichnet.
Die Epiphyseolysis capitis femoris ist eine Erkrankung der Wachstumsfuge am oberen Ende des Oberschenkelknochens. Dabei ist das Gelenkende vom Knochenschaft abgelöst. Daher können sich Gelenkende und Knochenschaft gegeneinander verschieben.
Im Bereich der Wachstumsfuge befinden sich Blutgefäße, die den obersten Teil des Oberschenkelknochens mit Sauerstoff versorgen. Durch die Ablösung von Gelenkende und Knochenschaft kann diese Gefäßversorgung gestört werden. Dann kann der oberste Teil des Oberschenkelknochens nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Im schlimmsten Fall kann dieser Teil des Oberschenkelknochens absterben.
Die Erkrankung betrifft vor allem Jungen in der Pubertät. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Bekannt ist aber, dass die Erkrankung häufiger auftritt bei übergewichtigen oder sehr großen Menschen und auch Veränderungen der Botenstoffe im Körper die Erkrankung begünstigen können. Die Erkrankung äußert sich meist durch Schmerzen im Kniegelenk. Außerdem kann das Bein im Hüftgelenk nicht nach innen gedreht werden.