Ein Beispielbefund und dessen Übersetzung

Letzte Änderung: 10.11.2015

So könnte der Befund nach einer EKG-Untersuchung eines gesunden Herzens aussehen:

Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die unterstrichenen Text-Abschnitte, um hervorzuheben, welche Erklärung zu welchem Fachbegriff gehört.

Der Aufbau eines EKG-Berichts

Ein EKG-Bericht ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut. Dazu gehören:

  • Die Patientendaten – Um den EKG-Bericht später eindeutig einem Patienten zuordnen zu können, werden der Name des Patienten und meistens auch das Geburtsdatum angegeben.
  • Die Anamnese – Hier wird die Krankengeschichte des Patienten aus Sicht des Patienten erklärt. Dabei werden vor allem die Dinge erwähnt, die für die aktuelle Situation von Bedeutung sein können. Die Anamnese ist bei einem EKG-Bericht häufig sehr kurz gehalten oder gar nicht beschrieben.
  • Der Befund – In diesem Abschnitt berichtet der Arzt darüber, was in den EKG-Kurven zu sehen ist. Häufig beurteilt der Arzt hier das Gesehene noch nicht. Er beschreibt nur die Ergebnisse.
  • Die Zusammenfassung – Manchmal findet man unter dem Befund eine kurze Zusammenfassung der Untersuchungs-Ergebnisse.
  • Empfehlung – In diesem Teil des Berichts empfiehlt der Arzt, wie es weitergehen soll.

Originalbefund

Übersetzung

Sehr geehrter Herr Kollege,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihres Patienten Michael Müller, geb. 02.01.1945.

Ruhe-EKG

EKG-Untersuchung ohne körperliche Belastung

Der Arzt hat die Herz-Ströme gemessen. Die Herz-Ströme sorgen für den Herzschlag.

Anamnese

Bisherige Krankengeschichte:

Der Patient stellt sich heute vor geplanter Hüft-TEP-Implantation mit Palpitationen und Schwindel vor.

Bei dem Patienten ist eine Operation geplant. Er soll ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt bekommen. Der Patient hat Herzklopfen und ihm ist schwindelig. Vor der Operation soll abgeklärt werden, ob die Ursache für die Beschwerden am Herz liegt.

Keine Synkopen, keine AP-Beschwerden, arterielle Hypertonie.

Der Patient ist nicht bewusstlos gewesen. Er hat keine Brustschmerzen, die auf eine verminderte Durchblutung des Herzens hinweisen. Der Patienten hat einen zu hohen Blutdruck.

Befund

Was man in den EKG-Kurven sieht:

Normofrequenter Sinusrhythmus, HF 72/min.

Das Herz schlägt normal schnell. Der Patient hat einen regelmäßigen Herz-Rhythmus. Das Herz hat während der Untersuchung 72 Mal in der Minute geschlagen.

Indifferenztyp.

Die Herz-Ströme breiten sich im Herz ganz normal vor allem nach unten links aus.

Regelrechte R-Progression.

Bei einer EKG-Untersuchung entstehen 6 EKG-Kurven. Die EKG-Kurven bestehen aus Wellen und Zacken. Eine bestimmte Zacke nimmt bei dem Patienten von Kurve zu Kurve normal an Höhe zu.

Keine signifikanten Erregungsrückbildungsstörungen.

Die Herz-Ströme breiten sich nach und nach auf das gesamte Herz aus. Danach muss sich der Herzmuskel vor dem nächsten Herzschlag erst wieder erholen. Die Erholung des Herzmuskels ist bei dem Patienten nicht nennenswert gestört.

Zusammenfassung

Zusammenfassung:

Unauffälliges EKG, kein Hinweis auf Rhythmusstörungen.

Die EKG-Kurven sehen normal aus. Es gibt keine Anzeichen für einen gestörten Takt der Herzschläge.

Empfehlung

Der Arzt rät Folgendes:

Empfehle Langzeit-EKG und Kontrolle der SD-Parameter.

Die Herz-Ströme sollen einen Tag und eine Nacht lang gemessen werden.

Außerdem sollen Werte im Blut bestimmt werden, die etwas über die Funktion der Schilddrüse aussagen. Schilddrüsen-Erkrankungen können zu Herzklopfen führen.

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