Ein Beispielbefund und dessen Übersetzung

Letzte Änderung: 07.10.2019

So könnte der Befund nach einer MRT-Untersuchung eines gesunden Kopfes aussehen:

Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die unterstrichenen Textpassagen, um hervorzuheben, welche Erklärung zu welchem Fachbegriff gehört.

Der Aufbau eines MRT-Befundes

Ein MRT-Befund ist in der Regel aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut. Dazu gehören:

  • Die Patientendaten – Um den MRT-Befund später eindeutig einem Patienten zuordnen zu können, werden der Name des Patienten und meistens auch das Geburtsdatum und die Anschrift angegeben.
  • Die Indikation – Hier wird erklärt, warum die Untersuchung durchgeführt werden soll. Häufig findet man in diesem Abschnitt auch Informationen über die Krankengeschichte des Patienten.
  • Die Technik – Dieser Abschnitt liefert Informationen zu dem genauen Vorgehen bei der Untersuchung und zu den Aufnahmetechniken. Das ist zum Beispiel wichtig, um auch in nachfolgenden Untersuchungen Vergleiche anstellen zu können.
  • Der Befund – In diesem Abschnitt berichtet der Arzt darüber, was auf den MRT-Bildern zu sehen ist. Häufig findet hier noch keine Beurteilung des Gesehenen statt, sondern lediglich die Beschreibung.
  • Die Beurteilung – Sie ist für den behandelnden Arzt der wichtigste Teil des Befundes. In der Beurteilung interpretiert der Röntgenarzt das auf den MRT-Bildern Gesehene und stellt eventuell eine Diagnose.

Originalbefund

Übersetzung

Sehr geehrter Herr Kollege,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihres Patienten Moritz Mustermann, geb. 04.04.1944

MRT Schädel

MRT-Untersuchung des Schädels

Indikation:

Cephalgien, keine neurologischen Ausfälle.

Warum die Untersuchung durchgeführt werden muss:

Der Patient leidet unter Kopfschmerzen. Es gibt keine Störungen der Körperfunktionen, die ihre Ursache im Nervensystem haben.

Z.A. Blutung, Durchblutungsstörung , entzündlicher Prozess, Raumforderung

Folgende Dinge sollen durch die Untersuchung ausgeschlossen werden:

  • eine Blutung,
  • eine Störung der Blutversorgung des Hirngewebes,
  • eine Entzündung und
  • eine Veränderung, die größer wird und die Umgebung verdrängt.

Die Abkürzung “z.A.” bedeutet zum Ausschluss.

Technik:

1,5 Tesla Kopfspule, nativ

Untersuchungstechnik:

Die Untersuchung des Schädels erfolgt mit einem speziellen Zusatzgerät für die Kopfuntersuchung. Es wird die Stärke des benutzten Magnetfeldes für die Untersuchung angegeben. Zuerst wurden die Messungen ohne Kontrastmittel durchgeführt.

  • Kontrastmittel ist ein Untersuchungsmittel, das dabei helfen soll, dass sich die Gewebe in der Untersuchung deutlicher voneinander abheben.

axial T2 TSE, T1 SE - 5mm

sagittal FLAIR - 4mm

coronal T2 FFE - 6mm

Wichtungen

Bei einer MRT-Untersuchung gibt es verschiedene Aufnahme-Techniken. Dadurch entstehen verschieden aussehende Bilder. Verschieden aussehend bedeutet, dass die Gewebe in unterschiedlichen Graustufen zu sehen sind. Sie sind auch unterschiedlich gut beurteilbar. Der Arzt nennt diese verschiedenen Aufnahmetechniken "Wichtungen". Oft sind mehrere Wichtungen nötig, damit der Arzt sich ein besseres Bild von Organen und Geweben verschaffen kann.

Es wurden Aufnahmen des Schädels im Querschnitt gemacht. Der Schnitt verläuft dann parallel zum unteren Teil der Knochen, die um das Gehirn herum liegen. Die Aufnahmen wurden in der T2-TSE-Wichtung und der T1-SE-Wichtung in 5 mm Abständen untersucht.

Es wurden Aufnahmen des Schädels von der Seite in der FLAIR-Wichtung in 4 mm Abständen untersucht.

Es wurden Aufnahmen des Schädels von vorn in T2-FFE-Wichtung in 6 mm Abständen untersucht.

KM i.v.

axial T1 SE - 5mm

sagittal T1 SE - 4mm

Anschließend wurde Kontrastmittel in ein Gefäß gespritzt.

  • i.v. ist die Abkürzung für intravenös. Das bedeutet auf deutsch "in die Vene".

Es wurden Aufnahmen des Schädels im Querschnitt gemacht. Der Schnitt verläuft dann parallel zum unteren Teil der Knochen, die um das Gehirn herum liegen. Die Aufnahmen wurden in der T1-SE-Wichtung in 5 mm Abständen untersucht.

Es wurden Aufnahmen des Schädels von der Seite in der T1-SE- Wichtung in 4 mm Abständen untersucht.

Befund:

Achsengerechte Mittellinie. Kein Hirnödem.

Was man auf den Bildern sieht:

Die Mittellinie wird von Strukturen gebildet, die das Schädelinnere in eine rechte und eine linke Seite teilen. Diese Mittellinie ist an der normalen Stelle zu sehen. Es ist keine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn zu sehen.

Regelrechte Signalgebung der grauen und weißen Hirnsubstanz, insbesondere ohne Nachweis eindeutiger Durchblutungsstörungen, frischer bzw. alter Blutungen, fokaler Demyelinisierungen, entzündlicher oder raumfordernder Prozesse.

Die graue und die weiße Substanz haben ein normales Aussehen.

  • Das Gehirn besteht aus mehreren Teilen. Die äußere Schicht des Großhirns und des Kleinhirns wird Hirnrinde genannt. Die Hirnrinde hat eine graue Farbe. Hier befindet sich die graue Substanz. Unter der Hirnrinde befindet sich im Inneren das Mark. Das Mark hat eine weiße Farbe. Hier befindet sich die weiße Substanz.

Die Durchblutung des Hirngewebes sieht normal aus. Es gibt keinen Hinweis auf neu aufgetretene Blutungen oder Blutungen, die vor längerer Zeit stattgefunden haben.

Es gibt keine Stellen, an denen Umhüllungen von Nervenzellfasern kaputt gegangen sind. Entzündungen sind nicht nachzuweisen. Größer werdende Veränderungen, die die Umgebung verdrängen, sind nicht nachzuweisen.

Altersentsprechende Weite der inneren und äußeren Liquorräume bei annähernder Symmetrie.

Die Größe der Hohlräume im Gehirn und um das Gehirn herum, die das Nervenwasser enthalten, entspricht dem Alter der Patientin. Diese Hohlräume sehen auf der rechten und der linken Seite des Schädelinneren gleich aus.

Intraorbitale Weichteile, Sella inklusive Hypophyse, Kleinhirnbrückenwinkel und craniocervicaler Übergang unauffällig.

Die Weichteile in der Augenhöhle, wie Fettgewebe und Muskeln, sehen normal aus.

Es werden weitere Strukturen des Schädels und Gehirns beschrieben, die keine Veränderungen zeigen:

  • Die Sella sieht aus wie ein Sattel und ist Teil eines Knochens am unteren Teil des Schädels. In ihr liegt die Hirnanhangsdrüse. Dort werden wichtige Botenstoffe für den Körper hergestellt. Die Hirnanhangsdrüse und der sattelförmige Knochen haben keine auffälligen Veränderungen.
  • Der Kleinhirnbrückenwinkel ist ein Ort im hinteren Teil des Gehirns zwischen dem Kleinhirn und der Brücke. Dort treten viele Nerven aus dem Gehirn aus. Es sind dort ebenfalls keine auffälligen Veränderungen.
  • Der Übergang vom verlängerten Mark des Gehirns zum Rückenmark sieht normal aus.

Paukenhöhlen, Mastoidzellen und Nasennebenhöhlen regelrecht belüftet.

Die Paukenhöhlen sind normal mit Luft gefüllt.

  • Die Paukenhöhlen gehören zum Mittelohr. Dort befinden sich die sehr kleinen Gehörknöchelchen.

Die Mastoidzellen sind normal mit Luft gefüllt.

  • Die Mastoidzellen sind Hohlräume im Inneren eines Knochens hinter dem Ohr.

Die Nasennebenhöhlen sind normal mit Luft gefüllt.

  • Die Nasennebenhöhlen sind Hohlräume, die mit der Nase in Verbindung stehen. Es gibt verschiedene Nasennebenhöhlen.

Beurteilung:

Unauffälliger intrakranieller Befund.

Was das auf den Bildern Gesehene bedeutet:

Auf den MRT-Bildern sind keine auffälligen oder krankhaften Veränderungen im Inneren des Schädels zu erkennen.

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