Szintigrafie im Überblick

Letzte Änderung: 08.12.2015

Das Wichtigste in Kürze

Die Szintigrafie ist eine Untersuchung. Bei einer Szintigrafie entstehen Bilder von den Knochen. Mit dieser Untersuchung kann der Arzt den Stoffwechsel in den Knochen beurteilen.

Knochen-Gewebe wirkt sehr fest und robust. Trotzdem baut der Körper die Knochen stetig um. Dadurch gibt es bei gesunden Knochen ein Gleichgewicht von Aufbau und Abbau von Knochen-Gewebe.

Für die Szintigrafie-Untersuchung spritzt der Arzt ein Medikament in ein Blutgefäß. Über das Blut gelangt das Medikament nach und nach in die Knochen. Eine besondere Kamera nimmt dann zu verschiedenen Zeitpunkten Bilder vom Körper auf. Dabei kann man sehen, wie sich das Medikament in den Blutgefäßen, in weichem Gewebe wie Muskeln oder Fett und an den Knochen verteilt hat.

Die Bilder der Kamera werden anschließend auf einen Bildschirm übertragen oder ausgedruckt. Wenn sich das Medikament anders verteilt als normalerweise, dann kann das für den Arzt ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein.

Was ist eine Szintigrafie und wozu wird sie gemacht?

Wie funktioniert die Szintigrafie?

Die Szintigrafie ist eine Untersuchung. Bei einer Szintigrafie entstehen Bilder von den Knochen. Für die Untersuchung verwendet der Arzt ein besonderes Medikament. Das Medikament ist eine Flüssigkeit mit einer schwachen Strahlung.

Was ist das für ein Medikament?

Bei einer Szintigrafie verwendet man ein besonderes Medikament. So ein Medikament hat zwei Teile:

  • Ein Teil bindet an Knochen. Dieser Teil ist wichtig, damit das richtige Gewebe im Körper untersucht wird.
  • Ein Teil gibt eine schwache Strahlung ab. Dieser Teil ist wichtig, damit die Gesundheit der Knochen untersucht werden kann.

Was ist das für eine Strahlung?

Von Strahlung spricht man, wenn sich Energie ausbreitet. Bei einer Szintigrafie ist mit Strahlung radioaktive Strahlung gemeint. Radioaktive Strahlung hat eine sehr hohe Energie.

Die Grundlagen der radioaktiven Strahlung sind sehr kompliziert. Die folgende Erklärung zeigt Ihnen sehr vereinfacht, wie radioaktive Strahlung entsteht: Radioaktive Strahlung entsteht dadurch, dass sich Atome verändern. Atome sind sehr kleine Bausteine. Alle Stoffe bestehen aus diesen Bausteinen. Im Inneren des Atoms liegt der Atomkern. Manche Atomkerne sind nicht sehr stabil. Sie können sich plötzlich in eine stabilere Form umwandeln. Wenn sich die Atomkerne umwandeln, dann entsteht Energie. Die Energie breitet sich aus. Das nennt man radioaktive Strahlung.

Es gibt einige radioaktive Stoffe in der Natur. Radioaktive Stoffe können aber auch künstlich hergestellt werden. Solche strahlenden Stoffe verwendet man bei der Szintigrafie. Diese Stoffe zählen als Medikamente. Bei einer Knochen-Szintigrafie verwendet man in der Regel Medikamente mit schwach strahlendem Technetium. Technetium kommt auch in der Natur vor.

Radioaktive Strahlung kann das Erbgut von Zellen schädigen. Daher muss der Arzt genau abwägen, ob die Untersuchung notwendig ist. Das ist bei Kindern besonders wichtig.

Wie läuft eine Knochen-Szintigrafie ab?

Der Arzt spritzt das besondere Medikament in ein Blutgefäß. Über das Blut gelangt das Medikament dann in den Körper und auch zu den Knochen. Eine besondere Kamera misst zu verschiedenen Zeitpunkten, wie sich das schwach strahlende Medikament im Körper verteilt hat.

Was kann der Arzt bei der Knochen-Szintigrafie sehen?

Zunächst ist das besondere Medikament in den Blutgefäßen zu sehen. So bekommt der Arzt zusätzlich zur Knochen-Untersuchung einen Überblick über die Blutgefäße. Das bedeutet aber auch, dass der Arzt bei dieser Untersuchung Knochen in einem schlecht durchbluteten Ort am Körper nicht so deutlich sieht.

Einige Minuten nachdem der Arzt das Medikament gespritzt hat, kann man die nächsten Bilder aufnehmen. Auf diesen Bildern sieht man, wie sich das Medikament in den weichen und gut durchbluteten Geweben verteilt hat. Zu den weichen Geweben gehören zum Beispiel die Muskeln und das Fettgewebe.

Die nächsten Bilder nimmt man einige Stunden später auf. Knochen sind nicht so stark durchblutet wie andere Organe im Körper. Darum dauert es länger, bis genug von dem Medikament zu den Knochen gelangt. An den Knochen gibt es außen eine sehr feste Schicht. Darunter liegen die lebendigen Knochen-Aufbau-Zellen. Die Knochen-Aufbau-Zellen nehmen das Medikament in sich auf. Nach etwa 2 Stunden werden diese Bilder von den Knochen gemacht. In diesen 2 Stunden soll der Patient viel trinken. Das hilft dabei, das Medikament über den Urin wieder auszuscheiden.

Am Ende der Untersuchung sieht der Arzt, wie das Medikament durch die Nieren ausgeschieden wird. Dadurch bekommt der Arzt einen Überblick über die Nieren, die Harnleiter und die Harnblase. Die Nieren filtern das Blut und bilden daraus den Urin. Der Urin läuft mit dem Medikament darin durch die Harnleiter. Die Harnleiter münden in die Harnblase. Dort sammelt sich der Urin, bevor er über die Harnröhre nach außen abgegeben wird.

Die Bilder der Kamera werden anschließend auf einen Bildschirm übertragen oder ausgedruckt. Auf diesen Bildern kann der Arzt beurteilen, wie sich das Medikament in den Knochen verteilt hat. Daraus kann er zum Beispiel ableiten, wie ausgeglichen der Knochen-Aufbau und der Knochen-Abbau im Körper ist.

Welche Knochen werden untersucht?

Bei einer Knochen-Szintigrafie werden alle Knochen im Körper untersucht. Wenn ein bestimmter Bereich verändert aussieht oder Beschwerden bereitet, kann der Arzt diesen Bereich auch gezielt untersuchen. Dann gibt es zusätzliche Aufnahmen von dem Bereich. Bei diesen Aufnahmen wird auch die Durchblutung in diesem Körperteil berücksichtigt.

Warum wird eine Knochen-Szintigrafie gemacht?

Bei einer Knochen-Szintigrafie kann der Arzt verschiedene Dinge untersuchen. Er kann untersuchen,

  • wie gut sich der Knochen erneuern kann,
  • ob sich an ungewöhnlichen Stellen zu viel Knochen neu bildet, oder
  • ob es an ungewöhnlichen Stellen einen Bereich ganz ohne Knochen-Aufbau gibt.

Im höheren Lebensalter oder bei veränderten Botenstoffen im Körper kann es sein, dass der Knochen-Abbau überwiegt. Der Körper baut nicht mehr genug Knochen neu auf. Dann werden die Knochen brüchiger.

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