CT Schulter im Überblick

Letzte Änderung: 22.03.2016

Das Wichtigste in Kürze

Die Computertomographie (kurz CT genannt) ist eine Untersuchung, bei der scheibenförmige Bilder von Ihrem Schultergelenk gemacht werden. Bei einer CT-Untersuchung werden Röntgenstrahlen durch den Körper geschickt. Anschließend wird gemessen, wie viel von dieser Strahlung auf der anderen Seite des Körpers ankommt. Ein Computer rechnet die Messungen dann in Bilder des Schultergelenks um.

Die verwendete Röntgenstrahlung kann das Erbgut von Zellen schädigen. Um unnötige Strahlen zu vermeiden, wird die Menge der Röntgenstrahlung Ihrem Körpergewicht und dem zu untersuchenden Körperabschnitt angepasst. Durch Weiterentwicklungen der Technik wird zusätzlich versucht, die Strahlung immer weiter zu verringern.

Die Computertomographie wird bei verschiedenen Fragestellungen und Krankheiten eingesetzt. Sie eignet sich sehr gut, um schnell Bilder des Schultergelenks zu erhalten. Auf den Bildern kann man vor allem die Knochen des Schultergelenks gut beurteilen.

Was ist eine CT-Untersuchung und wozu wird sie gemacht?

Prinzip und Nutzen der CT-Untersuchung

Die CT ist eine Untersuchung, bei der Bilder von Ihrem Körperinneren gemacht werden. Ausgeschrieben heißt sie „Computertomographie“. Der Begriff „Computertomographie“ setzt sich aus mehreren Teilbegriffen zusammen. „Tome“ bedeutet „Schnitt“ und „graphein“ bedeutet „schreiben“. Die Informationen werden mit Hilfe des Computers erfasst, verarbeitet und als Schnittbilder dargestellt.

Technik der CT-Untersuchung

Die CT-Untersuchung basiert auf Röntgenstrahlen. Sie ist im Vergleich zu einer normalen Röntgen-Untersuchung mit einer deutlich höheren Strahlenbelastung für den Körper verbunden.

Röntgenstrahlen sind sogenannte elektromagnetische Wellen. Zu dieser Art von Strahlen gehört zum Beispiel auch die UV-Strahlung, die einen Sonnenbrand verursachen kann.

Röntgenstrahlen enthalten Energie. Sie werden in einer Röntgenröhre erzeugt. Eine Röntgenröhre können Sie sich so ähnlich wie eine Lampe vorstellen, mit dem Unterschied, dass die Röhre unsichtbare Röntgenstrahlung anstelle von Licht erzeugt. Die Röntgenröhre erzeugt nur dann Röntgenstrahlen, wenn an sie eine elektrische Spannung angelegt wird.

Bei der CT-Untersuchung durchdringt ein fächerförmiges Röntgenstrahlenbündel die zu untersuchende Körperschicht. Auf der gegenüberliegenden Seite werden die Signale von einem Empfänger, einer Art Kamera, aufgenommen. Man nennt diesen Empfänger auch Detektor. Über die Menge der auf den Empfänger treffenden Strahlen ist es möglich, Informationen über die dazwischen liegenden Körperabschnitte zu erhalten. Die Menge der Strahlen, die auf den Empfänger trifft, ist davon abhängig, wie dicht die Gewebe sind, durch die die Strahlen hindurch dringen. Sehr dichte Gewebe, wie zum Beispiel Knochen, sind weniger durchlässig für Röntgenstrahlung. Es gelangen also wenig Strahlen zum Empfänger. Dagegen sind Gewebe, die nur eine geringe Dichte haben, wie zum Beispiel Wasser, sehr durchlässig für Strahlen. Durch sie hindurch gelangen viele Röntgenstrahlen zum Empfänger.

Durch die verschiedenen Dichtewerte werden die einzelnen Gewebe in unterschiedlichen Graustufen im Computertomographie-Bild wiedergegeben. Die einzelnen Graustufen können bestimmten Zahlenwerten zugeordnet werden. Die genauen Zahlenangaben werden in sogenannten Hounsfield-Einheiten ausgedrückt.

Je nachdem welche Gewebe man sich bei der Bildauswertung ansehen möchte, besteht die Möglichkeit, sich eine spezielle Darstellung der Gewebe am Computer auszuwählen. Man nennt diese speziellen Darstellungen „Fenster“. Für Untersuchungen der Schulter sind vor allem das sogenannte Knochen-Fenster und das Weichteil-Fenster von Bedeutung.

  • Im Knochen-Fenster kann man die einzelnen Knochen des Schultergelenks sehr gut sehen.
  • Im Weichteil-Fenster können vor allem die weichen Gewebe, also Muskeln, Fettgewebe und Bindegewebe sehr gut beurteilt werden.

Um eine gute Übersicht über das Körperinnere zu erhalten, wird das Schultergelenk auf den CT-Aufnahmen in scheibenförmigen Bildern dargestellt. Sie können sich das so ähnlich vorstellen, als würde man eine Salami in Scheiben schneiden.

Auf den CT-Bildern schaut der Arzt Scheibe für Scheibe in Ihr Schultergelenk hinein. Dadurch kann der Arzt die Form, die Lage, die Größe und die Beschaffenheit der Knochen und Gewebe des Schultergelenks untersuchen.

Ansichten des Schultergelenks

Damit sich der Arzt ein genaues Bild von Ihrem Körper machen kann, wählt er verschiedene Betrachtungsweisen. Dadurch kann der Arzt sich die Schulter aus verschiedenen Richtungen anschauen. Der Arzt verwendet folgende Fachbegriffe, um diese Richtungen zu beschreiben:

  • „Sagittal“ bedeutet, dass der Arzt sich das Schultergelenk von der Seite ansieht.
  • „Transversal“ oder „axial“ heißt, dass der Arzt von unten - also von der Achsel aus - in das Schultergelenk blickt.
  • „Coronal“ beschreibt, dass der Arzt von vorn in das Schultergelenk schaut.

Warum wurde eine CT-Untersuchung des Schultergelenks gemacht?

Der behandelnde Arzt möchte mit Hilfe der Computertomographie das Schultergelenk untersuchen. Möglicherweise haben Sie dort Beschwerden, es ist eine Krankheit bekannt oder eine Operation wurde durchgeführt.

Eine CT-Untersuchung wird häufig angewendet, wenn der Arzt eine Knochenerkrankung im Bereich des Schultergelenks vermutet. Die Untersuchung kommt zum Beispiel nach Unfällen zum Einsatz. Der Arzt kann dann mit Hilfe der Untersuchung komplizierte Brüche im Bereich des Oberarmknochens genauer beurteilen.

Was kann der Arzt in den Aufnahmen des Schultergelenks sehen?

Bei einer CT-Untersuchung können vor allem die Knochen des Schultergelenks gut beurteilt werden. Die Röntgenstrahlung, die bei einer CT-Untersuchung zum Einsatz kommt, kann jedoch das Erbgut von Zellen schädigen. Daher wird die CT meist erst durchgeführt, wenn durch andere Untersuchungen einige Fragen nicht geklärt werden konnten. Es können mit Hilfe einer CT verschiedene Veränderungen am Schultergelenk erkannt werden. Dazu gehören:

  • Knochenbrüche, zum Beispiel des Oberarmknochens
  • verschleißbedingte Veränderungen am Schultergelenk
  • eine veränderte Stellung der Knochen an der Schulter zueinander
  • Verkalkungen in Bändern oder in Muskeln
  • Verletzungen der Muskeln
  • eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Schultergelenk
  • Veränderungen der Blutgefäße
  • Veränderungen der Lymphknoten in der Achselhöhle
  • Gewebe-Neubildungen.

Es gibt außerdem eine spezielle Untersuchungstechnik im Rahmen einer CT-Untersuchung. Damit kann sich der Arzt die Gelenkkapsel und den Knorpel an der Gelenkpfanne genauer ansehen kann.

Kontrastmittel

Kontrastmittel ist ein Untersuchungsmittel, das dabei helfen soll, dass sich die einzelnen Gewebe in der Untersuchung deutlicher voneinander abheben. Dadurch sind diese Gewebe im Bild besser zu erkennen und können eindeutiger untersucht werden.

Außerdem kann man mit Hilfe eines Kontrastmittels die Durchblutung von Gewebe untersuchen. Gewebe, die stark durchblutet werden, sind deutlicher hervorgehoben, weil dort über das Blut mehr Kontrastmittel hingelangt. Die Verteilung des Kontrastmittels im Gewebe kann für den Arzt ein Hinweis auf krankhafte Veränderungen sein. Manchmal sind krankhafte Veränderungen sogar erst nach der Gabe von Kontrastmittel zu erkennen.

Für eine CT-Untersuchung des Schultergelenks wird nur selten Kontrastmittel verwendet. Das Kontrastmittel ist dann meist jodhaltig und kann über ein Blutgefäß oder direkt in das Schultergelenk gespritzt werden. Da das Kontrastmittel sowohl die Funktion der Schilddrüse als auch die Funktion der Nieren beeinflussen kann, muss zuvor mit einer Blutuntersuchung kontrolliert werden, ob die Nieren und die Schilddrüse normal arbeiten.

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